Es ist traurig:
Bringer zerstören Karrieren.
Es macht keinen Spaß Samstag-Nachmittags bei herrlichem Sonnenschein gegen einen zu spielen, der mit seiner Spielweise den schönen Tennissport zerstört.
Was man im Training lernt, kann man gegen Bringer nicht spielen. Jeder Punkt muss dreimal heraus gespielt werden. Es ist frustrierend in jedem Ballwechsel selbst das Tempo machen zu müssen. Mit dem Tennis, was man gerne spielt, hat das nichts zu tun.
Ich stelle dir heute eine mentale Strategie vor, die dem Bringer nicht gefällt. Es ist eine Strategie, die dich zum mental stärkeren Spieler auf dem Court macht.
Das ist keine erfundene Theorie. Diese Strategie hat mir geholfen mein Bringer-Trauma zu lösen.
Denn ich habe zahllose peinliche Niederlagen gegen Bringer bei großen Turnieren erlebt.
Vor den Augen von knapp 30 Zuschauern und meinem Trainer spielte ich bei einem Ranglistenturnier in Dortmund gegen Simon.
Simon war klein, flink und: ein Bringer.
Er spielte eine saubere Kugel. Technisch war das tip-top. Nach dem Einspielen verzichtete er allerdings auf Tennis spielen und schaufelte jeden Ball auf meine Rückhand.
Der erste Fehler kam, der zweite hinterher. Ich fühlte mich hilflos. Simon freute und pushte sich.
"Come on!" rief er, nachdem er den ersten Satz gewonnen hatte.
Ich weiß noch genau, wie ich auf der Bank saß und mich schämte. Die Zuschauer, mein Trainer - was mussten die nur gedacht haben?
Ich verlor dieses Match sang- und klanglos.
Allerdings lernte etwas für die Zukunft.
Ich verlor nicht gegen Simon, sondern gegen mich selbst.
Sie sagen: "Du musst einfach cool bleiben und dein Spiel spielen!".
Das klingt schön, klappt aber nicht. Das Gerede von "schieß den doch vom Platz" konnte ich nicht mehr hören.
Das vom Platz schießen funktioniert nicht. Das Match gegen einen Bringer gewinnt man im Kopf. Es ist eine rein psychologische Angelegenheit. Wer abgebrüht bleibt und die eklatanten spielerischen Schwächen des Bringer ausnutzt, der siegt mühelos.
Der Schlüssel zum Sieg liegt im Kopf.