„Robin, hast du Bälle?!“ – fragte ich.
„Nein, leider nicht.“
Da standen wir nun in der kalten Halle. Mein Kumpel Robin und ich schlagen jeden Freitag einfach nur Bälle. Eine Stunde lang.
Am letzten Freitag allerdings ohne Bälle 😉
Deswegen lief ich schnell zum Auto und holte einige Trainingsbälle, die schon seeeehhr alt waren, aus dem Balleimer im Kofferraum.
„So. Ich hätte auch Pampelmusen holen können. Aber sie ticken zumindest ein wenig.“ – sagte ich, bevor wir uns im T-Feld einspielten.
Nach knapp fünf Minuten gingen wir weiter nach hinten zur Grundlinie und spielten den ersten Ballwechsel.
Und dieser erste Ballwechsel endete nicht 🙂
„Robin, mit diesen Bällen ist es unmöglich hinter die Grundlinie zu spielen!“
Er lachte und wir spielten weiter.
Tatsächlich schlugen wir extrem viele Bälle in dieser einen kurzweiligen Stunde. Wenn du meine Artikel schon länger verfolgst weißt du, dass es meiner Erfahrung nach nur einen wahren Weg zu hohem Selbstvertrauen gibt: viele Bälle schlagen.
Viele ambitionierte, aber nicht allzu gerissene Vereinsspieler, wollen mit geringem Selbstvertrauen schneller auf die Punkte gehen. Sie haben Panik vor längeren Ballwechseln, weil sie ja verunsichert sind. Sie wollen im besten Fall mit dem zweiten oder dritten Schlag den Punkt machen.
Diese „Taktik“ führt allerdings nur dazu, dass man noch unsicherer wird. Denn wir alle wissen, dass es nicht mal Roger Federer gelingt mit jedem zweiten Ball einen direkten Punkt zu erzielen. Spiele stattdessen lieber mit mehr Spin, mehr Höhe und weniger Tempo sicherer rein.
Sei fair und gib auch deinem Gegner mal eine Chance leichte Fehler zu machen und sich zu ärgern.
Ach ja:
Klar. Der Geruch einer frisch geöffneten Balldose ist nur mit dem Duft einer Rinderroulade zu ersetzen.
Aber: entsorge demnächst deine abgespielten Bälle nicht einfach. Buch lieber eine Stunde in der Halle, schlag eine Stunde lang Bälle und tue etwas für dein Selbstvertrauen.
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