Wie du ein respektierter und beliebter Spieler in deinem heimischen Tennisclub wirst

Marco Kühn
von Marco Kühn

Anmerkung: Sollten Namen in diesem Artikel auftauchen, was durchaus passieren kann, sind diese frei erfunden und haben keinerlei Ähnlichkeit oder Verbindung mit realen Personen. Sämtliche Situationen und Geschehnisse sind frei erfunden und dienen einzig und allein der Veranschaulichung.

Da läuft er schon wieder mit seinen komplett verdreckten Sandschuhen über die Terrasse die ich heute Mittag bei 34 Grad im Schatten gewischt habe. Ich fass es einfach nicht!

Friedrich, Wirt eines Clubhauses, hat viele Feinde.

Das große Problem an der ganzen Sache: Friedrich verbringt seine meiste Zeit auf der Tennisanlage. Eben mit seinen Feinden. Das sie seine Feinde sind, kriegen seine Feinde in den meisten Fällen gar nicht mit.

Du kennst sie sicherlich auch, die NoGo`s im Vereinsleben. Allen voran, wenn es trubelig auf der Anlage zugeht und verschiedenste Menschen, kombiniert mit ihren unterschiedlichsten Emotionen, nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag am Abend komplett ohne Knautschzone aufeinanderprallen.

Der Ein oder andere Frontal-Aufprall ist da gar nicht zu vermeiden. Oder doch? 😉

Hier nun ein kleiner Guide für dich welcher dir zeigt, wie du ein respektierter und beliebter Spieler in deinem heimischen Tennisclub wirst.

#1 Sei aus Liebe zum Spiel auf der Anlage

Beruf, Beziehung, Rechnungen, Stress, Probleme … All das möchtest du auf dem Platz, auf der Tennisanlage, hinter dir lassen. Du möchtest rauskommen aus dem Alltag. Du möchtest das tun was du liebst: Tennis spielen. Dafür gehst du zum Tennis, dafür liebst du deinen Club. Natürlich auch wegen dem einen oder anderen Menschen, den du dort triffst.

Aber dieses Gefühl, unter blauem Himmel bei angenehmen Temperaturen die ersten Bälle zu schlagen, dass ist es was dich wirklich glücklich macht.

Wie läuft ein 9- jähriger an Heiligabend auf den Weihnachtsbaum zu um Punkt 18.00 Uhr?

Genau: fröhlich, fromm und nur mit positiven Gedanken im Kopf.

Ähnlich sollte es dir gehen, wenn du auf den Eingangsbereich deines Tennisclubs zugehst.

Warum?

Weil gute Laune ansteckend ist.

Deine Attitüde, dass was du nach außen hin präsentierst, ist ansteckend für die anderen Mitglieder vor Ort. Wer freut sich auf einer Tennisanlage denn nicht über eine gutaussehende, sportliche und glückliche Person die im Inbegriff ist gleich tolles Tennis zu spielen?

Automatisch verbesserst du auf diese Weise die Stimmung auf der Anlage. Du steckst andere mit deiner Liebe zum Tennis an. Unterbewusst, aber effizient. Es ist die Liebe zum Sport, welche alle Mitglieder auf deiner Anlage miteinander verbindet.

#2 Respektiere andere Mitglieder so wie auch du respektiert werden möchtest

Eine der ältesten Floskeln der Menschheitsgeschichte. Dröge, abgedroschen und fast schon verwelkt.

Doch gilt sie speziell auf Tennisanlagen. Im Vereinsleben. Du möchtest einen abgezogenen, hervorragend hergerichteten Tennisplatz vorfinden wenn du spielst?

Dann tue dies auch für andere. Sei selbstlos.

Ganz gleich, wer nach dir spielt oder ob überhaupt noch jemand nach dir auf den Platz will. Einmal kurz den Platz abziehen und dann ab auf die Terrasse ist also nicht sonderlich empfehlenswert. Achte auf die Platzpflege, richte den Platz ideal her und vergiss nicht die Linien zu machen.

Du wirst den Spielern, welche nach dir den Platz betreten, eine riesige Freude machen. Auch wenn diese erst am nächsten Tag deinen perfekt vorbereiteten Platz vorfinden.

Aber auch außerhalb des Platzes kannst du dafür sorgen, dass du ein beliebter Gast auf deiner Tennisanlage bist.

Respektvoller Umgang, inbesondere wenn es etwas voller auf der Anlage ist, sollte für dich zum guten Ton gehören. Wenn du im Clubhaus bist und ein Bier bestellen möchtest, solltest du dich vielleicht nicht unbedingt stur an die Theke stellen und einfach „drauf-los-quatschen“.

Beobachte lieber, ob es nicht noch andere Spieler gibt die ebenso etwas ordern möchten. Eventuell waren sie bereits vor dir an der Theke. Du brichst dir keinen Zacken aus der Krone, wenn du mal jemandem „Vorfahrt“ gewährst.

#3 Halte die Regeln ein. Auch wenn sie dir teilweise unsinnig erscheinen

An jedem Ort, an dem sich viele Menschen aufhalten, gibt es Regeln. Ebenso in deinem Tennisclub. Dazu kann beispielsweise gehören, dass du die Umkleide nicht mit deinen Tennisschuhen betreten darfst.

Klar, wir beide kennen genug Spieler die dies trotzdem tun. Da brauchen wir uns jetzt nichts vormachen.

Aber welchen Nutzen hast du davon mit deinen Tennisschuhen in die Umkleide zu marschieren? Tut es dir weh, die Schuhe vorher kurz auszuziehen? Ganz sicher nicht.

Es sind die kleinen Dinge, die einen großen Teil zum respektvollen Umgang miteinander beitragen. Ebenso wenig tut es übrigens weh einem anderen Mitglied mal die Tür aufzuhalten.

Sei dir nicht zu schade in deinem geliebten Tennislcub einem anderen Mitglied einfach mal eine Freude, einen Gefallen zu tun. Es tut nicht weh.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das korrekte einhalten der Spielzeit.

Ursula möchte mit ihrer Schwester um Punkt 19.00 Uhr endlich ihre wohlverdiente Runde Tennis spielen. Ursula begrüßt es ganz sicher nicht, wenn sie erst an deinen Platz kommen und dich darauf aufmerksam machen muss das sie ja jetzt das Racket schwingen möchte.

Sei also vorausschauend, schaue wenn es dir möglich ist immer mal wieder auf die Tafel ob bald jemand nach dir spielen möchte. Gerade wenn es etwas lebendiger auf der Anlage ist solltest du dir denken können, dass du nicht bis Einbruch der Dunkelheit spielen kannst.

Falls sich jemand nach dir eingetragen hat, sorge dafür das der Platz pünktlich im bestmöglichen Zustand für die Mitglieder danach bereit ist.

Du verbesserst auf diese Weise, mit kleinem Einsatz, den Abend von Ursula und ihrer Schwester enorm 😉

Fazit

Was lernen wir also?

Respektvolles Verhalten in jeglichen Situationen macht dich zu einem respektierten Spieler in deinem Tennisclub. Vorausschauendes und höfliches Verhalten machen dich zu einem beliebten Spieler. Sei dir niemals zu schade einem anderen Mitglied einen Gefallen zu tun.  Erinnere dich stets daran das du aus Liebe zum Sport auf deiner Tennisanlage bist. Und gebe den Respekt, den du dir gegenüber selbst hast, auch anderen Vereinsmitgliedern gegenüber weiter.

Und ach ja, bevor ich es vergesse: Tu deinem Clubwirt etwas gutes und ziehe deine Tennisschuhe aus, wenn du vom Platz kommst und die Terrasse betreten willst 😉

Marco Kühn
Marco Kühn
Marco ist an der Grundlinie groß geworden und ehemaliger Jugendranglistenspieler. Heute hilft er mit seinem Blog Clubspielern besser Tennis zu spielen. Er schrieb bereits für tennisnet.com, tennisMAGAZIN, Tennis-Point und den Focus.

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1 Kommentar

Ronny Schneider
Ronny Schneider
Hallo Marco,

leider ist das Verhalten auf und abseits des Platzes häufig unter aller Kanone. Zumindest im Amateurbereich. Da werden Bälle ausgegeben, die deutlich drin sind, geschimpft oder sogar der Schläger geworfen.

Mit professionellem Verhalten hat das reichlich wenig zu tun. Ich versuche meinen Teamkollegen immer mit auf den Weg zu geben, dass Schreien etc. keinen positiven Effekt hat.

Vor Kurzem habe ich darüber sogar einen Blogbeitrag geschrieben: https://www.sandplatz-tennis.de/1127/professionelles-tennis-statt-fluchen/

Ich glaube dass ein ruhiges und sportliches Benehmen immer dazu beiträgt, besseres Tennis auf den Platz zu bringen. Denn in gewisser Weise hat es auch mit Psychologie zu tun. Ich persönlich freue mich meistens wenn sich mein Gegner selbst runter macht. Dann muss ich weniger im Match tun. Die Außenwirkung ist dennoch unschön.

Viele Grüße
Ronny

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