Wie du als Tennisspieler Rückenschmerzen vorbeugen und lindern kannst

Marco Kühn
von Marco Kühn

Du hast wahrscheinlich ständig mit deinen Rückenschmerzen zu kämpfen, oder?

Es beginnt direkt nach dem aufstehen. Du brauchst zunächst einige Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Erst wenn du ein paar Schritte und Bewegungsabläufe absolviert hast fühlst du dich besser.

Obwohl ich selbst erst 35 Jahre jung bin, kenne ich das Problem mit den Rückenschmerzen. Wenn man die meiste Zeit des Tages im Sitzen verbringt, dann wirkt sich dies unweigerlich auf die Körperhaltung und eben den Rücken aus.

Aber dazu später noch etwas mehr ;-)

Lass uns zunächst festhalten, was Rückenschmerzen für dich als Tennisspieler konkret bedeuten: 

Wenn du dir das Innenband im Knie reißt, kann dies relativ schnell verheilen. Wenn du eine Zerrung hast, kannst du diese in Ruhe auskurieren. Wenn du dir das Bein brichst, kannst du auf Krücken weitergehen und dich zurückkämpfen.

Hast du aber den Rückenschmerzen, dann hast du ein langfristiges Problem. Nicht nur als Tennisspieler, sondern auch in deinem Alltag wird dir dies einiges an Lebensqualität kosten.

Dieser Artikel wird dir helfen Rückenschmerzen zu lindern, deinen Körper besser kennenzulernen und dich besser vor Verletzungen im Rückenbereich zu schützen.

Dabei ist es vollkommen egal, wie alt du gerade bist.

Wie entstehen Rückenschmerzen beim Tennis?

Die meisten Schmerzen, insbesondere Rückenschmerzen, entfalten sich im Laufe der Zeit durch falsche Bewegungen, durch eine falsche Körperhaltung. Beim Tennis ist dein Körper permanent extremen Bewegungen ausgesetzt. Dein Körper wird gefordert. Basis für deinen Bewegungsapparat ist unter anderem dein Rücken. Vielleicht hast du schon unter starken Rückenschmerzen Tennis gespielt.

Nichts geht mehr. Kein Aufschlag, keine richtige Vorhand, keine Beinarbeit. Du, als Tennisspieler, bist komplett lahmgelegt.

Hast du „nur“ einen Tennisarm, fallen dir nur manche Schläge schwer. Ist dein Rücken betroffen, so bist du als Tennisspieler gebrochen.

Apropos Tennisarm: hier gibt`s Infos zur Masalo Manschette.

Was kannst du also tun, damit du als Tennisspieler so lange es geht frei von Rückenschmerzen bist und deinen geliebten Sport ausführen kannst?

Wie so oft liegt der erste Anhaltspunkt in deiner Einstellung dir selbst gegenüber. 

Deine Gesundheit sollte oberste Priorität genießen. Immerhin lebst du dein gesamtes Leben, nicht nur als Sportler, in deinem Körper. Wenn du dich um deine Vorhand, deinen Aufschlag und deine Beinarbeit kümmern kannst, dann solltest du auch deine Gesundheit wichtig nehmen.

Das ist der Grundstein. So wie es dir rein gar nichts bringt einen Apfel die Woche zu essen, wenn du den Rest der Zeit nur Fast Food und Plätzchen ist, aber gesünder leben willst. Es bringt dir auch nichts, dich einmal in zwei Wochen zu dehnen, wenn du beweglicher werden willst.

Es zählt einzig und allein das, was du stetig, jeden oder jeden zweiten Tag tust. Ich empfehle meinen Schützlingen im Online-Coaching langfristig zu denken. Der schnelle Erfolg, sei es auf dem Platz oder auch gesundheitlich, lässt sich nie lang festhalten. Du solltest dir eine Mentalität der langfristigen Ziele aneignen. Dies gilt besonders für deine Gesundheit und deine Rückenschmerzen.

Die zwei größten Feinde für deinen Rücken sind:

  • Überstrecken der Wirbelsäule
  • Krumm sitzen, eine buckelige Haltung, ein krummer Rücken

Du musst die Mitte finden 😉

Übungen bei Rückenschmerzen

Wenn du dich vor Rückenschmerzen schützen oder diese lindern willst, musst du eine optimale Körperhaltung einnehmen. Du musst dir vorstellen was es dir bringen würde, wenn du die meiste Zeit des Tages eine gesunde Körperhaltung einnimmst. Dies wird sich unweigerlich auf deinen körperlichen Zustand, auf deine Rückenschmerzen und damit auch auf deine Belastbarkeit auf dem Tennisplatz positiv auswirken.

Dein Ziel sollte es sein deine Wirbelsäule möglichst oft am Tag zu entlasten. Im Beruf, im Alltag und auf dem Tennisplatz. Du hast überall und zu jeder Zeit die Möglichkeit, deine Wirbelsäule zu verankern.

Dieses Verankern der Wirbelsäule muss dir in Fleisch und Blut übergehen. Aber hey, du bist ein Mensch, du kannst jederzeit neue Dinge erlernen. Und heute erlernst du, wie du deinem Rücken etwas gutes tust 😉

So verankerst du deine Wirbelsäule:

  • Stell dich normal hin, Rücken nicht zu gerade, aber auch nicht zu buckelig
  • Presse deine Füße in den Boden
  • Spanne deinen Po an
  • Spanne deine Bauchmuskeln an
  • Drehe deine Schultern nach außen

Sieht nach vielen Schritten aus.

Doch: integrierst du diesen Ablauf in deinen Alltag, wo immer du stehst und was immer du tust, so wirst du sehr bald merken das es deinem Rücken besser gehen wird. Das du mehr Stabilität besitzt. Eventuell wird sich nach kurzer Zeit auch deine Körperhaltung schon verbessern.

Du kannst das verankern der Wirbelsäule im stehen, sitzen und liegen vollziehen. Die Bewegungsabläufe, aus welchem sich das verankern deiner Wirbelsäule zusammensetzt, muss dir in Fleisch und Blut übergehen.

Du erinnerst dich? Es zählt nur das, was du regelmäßig tust. Nicht das, was du ein- oder zweimal die Woche praktizierst.

Das verankern der Wirbelsäule, diese paar Bewegungen, können deine komplette Mitte deines Körpers stärken.

Jetzt geht es ab auf den Tennisplatz.

Die Mittellinie deines Körpers, deine Wirbelsäule mit allem was sich in der Nähe befindet, ist dein wichtigster Partner auf dem Tennisplatz. Deswegen musst du diesen pflegen. Auf ihn achten. Und ihn stärken.

Hast du Novak Djokovic schon genauer beobachtet auf dem Platz? Wie sehr er auf seine Körperhaltung, speziell seinen Rücken wert legt? Am besten zu sehen und zu erkennen ist dies bei seinem Returnspiel.

Kerzengerade ist sein Rücken. Voller Spannung und Stabilität ist sein gesamter Rumpf. Sein Körperschwerpunkt ist enorm tief.

All dies musst du in deine Körperhaltung auf dem Court integrieren. Es geht nicht darum, sich etwas „unmachbares“ von einem Profi abzuschauen. Sondern darum, von einem Profi etwas über seine Gesundheit zu lernen. Ein großer Unterschied.

Achte während deinem Training oder Match in den Pausen zwischen den Ballwechseln auf deine Körperhaltung. Verankere die Wirbelsäule, beispielsweise vor jedem Return. Gewöhne dir dies als Ritual an. Du hast so viele Pausen in einem Tennismatch. In jeder dieser Pausen kannst du etwas für deine Gesundheit, für deinen Rücken tun.

Sei fair zu deinem Rücken

Sei dir jederzeit darüber bewusst, wie wichtig dein Rücken für dich ist. Nicht nur in deinem Alltag. Auch auf dem Tennisplatz. Das verankern der Wirbelsäule bringt dir, wenn du es permanent anwendest, eine stabilere Körperhaltung bei.

Dies wird dich vor Rückenschmerzen schützen und kann bereits bestehende Rückenschmerzen lindern. Achte in einem Alltag auf deine Bewegungen. Wie bückst du dich? Wie ist deine Körperhaltung an deinem Arbeitsplatz? Wie bewegst du dich auf dem Tennisplatz? Gehe all diese Punkte durch und optimiere deine Haltung.

Dein Körper wird es dir danken. Garantiert.

Marco Kühn
Marco Kühn
Marco ist an der Grundlinie groß geworden und ehemaliger Jugendranglistenspieler. Heute hilft er mit seinem Blog Clubspielern besser Tennis zu spielen. Er schrieb bereits für tennisnet.com, tennisMAGAZIN, Tennis-Point und den Focus.

Unterlaufen dir im Match zu viele vermeidbare Fehler, die dich frustrieren?

Trage dich für meine täglichen E-Mail-Tipps ein und erhalte kostenlos das Mini-eBook (PDF) "Mental stark durchs Match: Wie man mehr Matches gewinnt":
Deine Daten sind sicher wie das Cross-Spiel von Daniil Medvedev. Hier ist meine Datenschutzerklärung. Mit deiner Eintragung erhältst du täglich Tipps und Angebote zu Kursen und Seminaren.

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denkst du?

© 2024 tennis-insider.de

DatenschutzImpressum
Tippfehler entdeckt? Sende mir eine E-Mail und erhalte einen Tipp für dein nächstes Match.
..