Man würde manchmal gern auf den Platz stürmen und selbst das Racket in die Hand nehmen.
Oder? ;-)
Als Tenniseltern hat man es nicht immer einfach. Der Draht zum eigenen Kind ist von Natur aus sehr sensibel. Streitpunkte gibt es viele.
Ich habe in zahlreichen Gesprächen mit Tenniseltern erfahren, dass manchmal die Vorstellungen zu weit auseinander liegen. Die Kinder wollen etwas anderes als die Eltern.
Viele Themen lassen sich dabei recht simpel lösen.
Als Tenniseltern seid Ihr immer in der absoluten Verantwortung. Ihr müsst der Fels für Eure Kids sein. Das ist bei einer Niederlage nach einem wichtigen Match der Fall, aber auch nach Siegen. Ja, das ist alles ganz schön viel an Verantwortung. Und Ihr könnt auch nicht immer die richtigen Lösungen für jede Situationen parat haben.
Bedenke: Als Elternteil eines talentierten Kindes hast du wahrscheinlich mehr Verantwortung als andere Eltern. Du musst neben der Schule, Hausaufgaben, Freunde und Familie noch weitere Hürden nehmen. Setz dich nicht zu sehr unter Druck. Du wirst nicht immer die perfekte Lösung parat haben, aber auch du als Elternteil kannst mit jeder Aufgabe wachsen.
Aber, und das müsst Ihr glauben, Ihr könnt immer für Euren Sohn oder Eure Tochter präsent sein. Und das gilt nicht nur für zu Hause. Auch während der Matches habt Ihr immer die Chance Eure Kinder zu unterstützen.
Ich habe vor langer, langer Zeit einen Vater erlebt, der vor dem Match seines Sohnes nicht mehr aus dem Schwärmen heraus kam. Er berichtete den anderen anwesenden Tenniseltern davon, wie stark sein Sohn in den letzten Wochen trainiert hatte. Meine Güte, man gewann als Zuhörer den Eindruck, dass gleich ein absolutes Genie an der Filzkugel den Platz betreten müsse.
An dieser Stelle möchte ich kurz einwerfen, dass der Sohn einen großen Teil der Rede seines Vaters mitbekam. Es war also nicht so, dass der Sohn davor verschont wurde.
Was passierte vermutlich bereits vor dem Match im Kopf des Sohnes?
Klar. Der Druck muss unwahrscheinlich gewesen sein.
Mit diesem vollbepacktem Rucksack an Erwartungen stiefelte der knapp 1,60 Meter große Sohn dann auf den Tennisplatz. Es dauerte keine halbe Stunde, da brach der Junge innerlich zusammen. Er ließ die zarten Schultern hängen, blickte nur noch nach unten und wusste sich seinem gut aufspielenden Gegner nicht mehr zu wehren.
Der Vater verstummte in dieser halben Stunde.
Verdreht doch nicht immer die Augen, wenn der Sohnemann oder die Tochter mal wieder den Drop Shot ins Netz gesetzt hat. Eure Kinder sehen Euch. Und Eure Kinder können Eure Körpersprache besser lesen als es Euch als Tenniseltern lieb ist.
Du musst verstehen, dass du auch als Zuschauer direkten Einfluss auf das Geschehen auf dem Platz hast. Jede deiner Bewegungen, deine Art zu Stehen, deine gesamte Körperhaltung hat eine Wirkung auf dein Kind, das auf dem Platz um jeden Punkt kämpft. Viele Tenniseltern verstehen nicht so recht, was sie eigentlich durch ihre nonverbale Kommunikation, ihre Körpersprache, anrichten.
Jedes Kind hat Angst auf dem Platz. Wenn du dann durch deine Körpersprache keinen Halt gibst, dann wird dein Sohnemann oder deine Tochter niemals die Leistungen zeigen können, die es eigentlich in der Lage ist zu zeigen. Junge Menschen brauchen auf dem Platz emotionale Unterstützung.
Dies ist etwas ganz anderes als die verbale Unterstützung. Überprüfe dich doch einfach mal und schätze selbst ein, wie du auf dein Kind wirkst. Sieht es dich als Fels in der Brandung auf Spielfeldrand?
Weiß dein Kind, dass es von dir emotionale Unterstützung während der Matches bekommt?
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass viele andere Tenniseltern gehörig einen an der Meise haben. Ja, das muss ich leider so offen sagen.
Denn: Viele Eltern brüsten sich mit ihren Kindern und deren Leistungen. Tenniseltern lieben es über die Triumphe ihrer Kinder zu sprechen – vor allem mit dir.
Wie oft musstest du dir schon die Lobeshymnen auf Kinder von anderen Eltern anhören? Ich persönlich finde es den Kids gegenüber ziemlich unfair. Niederlagen, Rückschläge und Trauer werden kommen. Diese drei Elemente machen vor keiner Tenniskarriere halt. Egal wie sehr man es sich als Elternteil auch wünscht: Du musst auch in den schlechten Zeiten der Fels für dein Kind sein.
Lesetipp: Die schnellsten 3 Wege zu einer perfekten Vorhand
Deswegen hier ein paar sofort umsetzbare Tipps für Tenniseltern:
Ich habe die Liste bewusst kurz gehalten. Der mentale Aspekt ist beim Tennis nie so ganz einfach. Du brauchst Fingerspitzengefühl und musst immer aus deinen eigenen Fehlern lernen können.
Die größten Fehler, die du machen kannst:
Hast du dich bei einem oder mehreren Fehlern ertappt?
Das ist kein Grund die Hände vor das Gesicht zu halten. Lege dir stattdessen einen echten Plan zurecht, wie du die Zukunft mit deinem talentierten Kind besser gestalten kannst. Du hast in diesem Artikel und dem oberen Podcast einiges an Material, welches dir für die Zukunft hilft.
Werde der Fels in der Brandung und du wirst ein glückliches und erfolgreiches Kind auf und neben dem Platz sehen.
Noch keine Kommentare vorhanden
Was denkst du?