Drop Shot beim Tennis: 5 ausgeklügelte Methoden für einen gefürchteten Stoppball

Marco Kühn
von Marco Kühn

Die Rutschspur auf dem furztrockenem Sandplatz lieferte den Beweis.

Knapp 70 cm lang. Die Staubwolke floh Richtung Publikum.

Mit ausgestrecktem Schlagarm kamst du mit der Oberkante deines Rackets noch an den Drop Shot ran. 

Ausgegraben hattest du ihn, irgendwie über die Netzkante gewurschtelt.

Das war`s aber auch. 

Der halbe Spagat, der dir auch nur auf dem Court gelingt, nützte nichts.

Dein Kontrahent brauchte die Kugel nur noch ins offene Feld schieben. Du hattest den Punkt, nach großem Fight, verloren.

Wenn wir uns das moderne Tennis anschauen, dann vermissen wir nicht nur Roger Federer. Es fehlt der Witz, das Freche. Ein klug eingestreuter Drop Shot kann ein solch frecher Witz sein. 

In diesem Artikel schauen wir, wann du einen Drop Shot einstreuen und wie du ihn spielen kannst. Du wirst nach diesem Artikel in der Lage sein Spielsituationen zu beurteilen, dein Grundlinienspiel variabel zu gestalten und Stopps zu spielen, die dir Punkte bringen.

Hast du Lust ein paar Gegner zum Laufen zu bringen?

Dann lass uns starten.

1) Wo du beim Drop Shot stehen solltest

Kennst du das?

Wenn man im Ballwechsel platt ist, dann spielt man aus taktischen Gründen einen Drop Shot.

Er ist die Lösung, wenn es keine anderen Lösungen mehr gibt. Das ist schade, denn der Stopp ist ein fantastischer Schlag - wenn man weiß, dass er kommt. Ich habe früher zahllose Stoppversuche hinter mich gebracht, wenn ich irgendwo hinten im Zaun hing und den Ballwechsel abrupt beenden wollte.

Das Ergebnis?

Katastrophal.

Was mir bis dahin kaum ein Trainer verraten hatte, das zeige ich dir jetzt.

Setze deinen Stopp dann an, wenn du im Feld stehst. Du solltest zumindest auf der Grundlinie stehen. Dafür bedarf es ein wenig Erfahrung und Spielübersicht. Schön ist, dass du deine Spielübersicht wunderbar trainieren kannst, indem du in Zukunft darauf achtest, wo du dich bei deinen Schlägen auf dem Spielfeld befindest.

Ich habe dir einen Vorschlag gezeichnet:

stoppball position

Du siehst in der Grafik einen gelben Bereich.

Dieser Bereich ist für dich ideal, um einen Drop Shot zu spielen. 

Wichtiger Hinweis:

Ich empfehle dir, dass der Ball deines Gegners möglichst langsam und mit wenig Rotation auf dich zukommen sollte. Es ist nicht leicht auf einen Slice oder einen gewaltigen Vorhand-Topspin einen kontrollierten Stopp zu spielen.

Dafür brauchst du eine Menge Selbstvertrauen (bekommt man durch mentales Training) und Ballgefühl.

Es gibt drei rationale Gründe, warum du den Dropshot im Feld stehend spielen solltest:

  • Dein Drop Shot ist nicht zu lange in der Luft unterwegs
  • Dein Gegner hat weniger Zeit ihn mühelos zu erlaufen
  • Du musst ihn nicht zu perfekt spielen

Bevor du dir über die Präzision oder über die Griffhaltung oder andere nicht ganz so wichtige Elemente Gedanken machst, überlege dir:

1) "Stehe ich im Feld?"

Oder:

2) "Stehe ich zu weit hinter der Grundlinie?"

Wenn du bisher kein gefürchteter Drop Shot-Spieler warst, dann lag es eventuell an diesen zwei entscheidenden Fragen. Roger Federer war ein sehr gutes Beispiel für das dosierte Stoppen. Gut, er spielte den Schlag meist mit seiner Vorhand, wenn er seine Ausholbewegung plötzlich verkürzte und ein Stöppchen spielte.

Aber mehr brauchte es auch nicht. Seine Position war meist so gut, dass dieser Schlag exakt die richtige Variante in der jeweiligen Spielsituation war. Taktisch clever a la Winning Ugly.

Wenn du in der richtigen Position bist, dann können wir direkt weiter zum zweiten Schritt gehen.

Wir werden uns nun überlegen, wie du einen Stoppball spielst, der für deinen Gegner schwierig zu erlaufen ist. Dazu schauen wir, welche extrem wichtige Eigenschaft dein Stopp in der Zukunft haben sollte, damit du viele tolle Punkte mit dieser Schlagvariation erspielen kannst.

Bereit?

Dann schauen wir jetzt:

2) Der Drop Shot gegen die Laufrichtung des Gegners

Als ich ein kleiner Knirps mit schmalen Schultern und einem Hang zur Lauffaulheit war, sagte jemand zu mir:

Marco, du musst keinen perfekten Stopp spielen, der sich wieder zurück auf deine Seite dreht und über das Netz springt. Schaue lieber, dass dein Gegner einen weiten Laufweg zum Stopp hat. Und wenn dieser Laufweg nicht lang ist, dann sollte der Laufweg kompliziert sein. Deswegen spielst du deine Stopps am besten immer gegen die Laufrichtung des Gegners.

Das gefiel mir.

Ich kann entspannt im Feld stehen. Mein Gegner rennt und ich mache auch noch den Punkt dabei.

Wie kannst du erkennen, ob du wirklich gegen die Laufrichtung deines Gegners spielst?

Leicht verständlich & anwendbar:

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Aus vielen Gesprächen mit Spielern im Mentalcoaching weiß ich, dass nicht jeder Clubspieler seinen Gegner immer im Augenwinkel beobachten kann. Es ist in engen Spielsituationen nie einfach alles im Blick zu haben:

  • Ball
  • Gegner
  • Ziel des nächsten Schlages

Kreative Tipps, um die Schärfe des Augenwinkels zu trainieren, bringen daher nichts.

Wir müssen überlegen, welche Automatismen unsere Gegner haben. Welche Verhaltensweisen treten immer wieder auf?

Und damit meine ich nicht das chronische Aufregen über die eigenen Fehler.

Beispiel:

Ein Spieler, der sich in der Rückhand befindet und dort seinen Schlag ausführt, wird sich nach diesem Schlag Richtung Platzmitte bewegen. Tut er dies flink, mit Kreuzschritten und Side-Step?

Das wissen wir nicht.

Wir müssen aber davon ausgehen, dass er sich in irgendeinem Tempo Richtung Mitte orientieren wird. Jeder Tennisspieler kriegt dies von seinem Trainer von Tag eins an eingetrichtert. Diese Info ist so extrem im Unterbewusstsein verankert, dass man sich als Spieler fast nicht dagegen wehren kann.

Es sei denn, man ist ähnlich lauffaul wie ich früher.

Was bedeutet das für deinen Stoppball?

Wenn sich dein Gegner in der Rückhandecke befindet, dann kannst du deinen Stopp in exakt diese Rückhandseite spielen. 

Siehe Grafik:

stopp gegen den lauf

Du kannst dir die folgende Formel für deinen Kopf abspeichern:

Ich spiele den Stopp in die Richtung, aus der der Ball gekommen ist!

Du weißt jetzt, wo du stehen solltest und wohin du einen cleveren Dropshot setzen kannst. Im nächsten Schritt überlegen wir, wie du deinen Stoppball ansetzen kannst.

Dazu stellen wir Überlegungen an, was denn das strategische Ziel deines Drop Shots sein kann - und was nicht. Soll der Stopp dir direkt den Punkt bringen?

Oder gibt es noch weitere, sehr wichtige strategische Ziele, die ein Stopp für dich erzielen kann?

Wir machen weiter.

Lesetipp: Die Masalo Manschette beim Tennisarm

3) Das Geheimnis der leeren Flasche

Der Witz über mich ist weit mehr als 20 Jahre her, ich habe ihn aber immer noch auf dem Kasten:

Kühn, du bewegst dich wie Flasche leer!

Heute nutze ich diesen Witz, um meinen Schützlingen im Mentalcoaching das korrekte Ansetzen des Stopps zu erklären.

Ich bin der Meinung, dass ein Stopp nicht immer einen Punkt bringen muss. Ein Stopp war auch erfolgreich, wenn dein Gegner einen langen Weg laufen musste. 

Warum?

Wenn du deinen Kontrahenten im Verlauf eines Matches immer wieder mit geschickten Stopps nach vorn jagst, dann bewegt er sich bei den Big-Points Ende des Satzes oder Matches wie ich damals:

"Wie Flasche leer!".

Wir wissen, dass Kondition irgendwo auch immer Konzentration ist. 

Es gibt nur wenige Spieler, die ihr Ego vor einem Match gemeinsam mit ihrem Auto auf dem Parkplatz parken. Viele Spieler nehmen das Ego mit auf den Court und wollen jeden Ball erlaufen, der möglich erscheint. Sie können es nicht ertragen, wie bestellt und nicht abgeholt an der Grundlinie stehenzubleiben und einen Punkt gegen sich zu schlucken.

Wie kriegst du deinen Gegner dazu, dass er jedem deiner Stopps hinterherjagt und nicht direkt sagt: "Du kannst mich mal!"?

Hier ein kleiner Spickzettel für das Ansetzen deines Stoppballs:

  • Ball höher über das Netz spielen, ca. eine Schlägerlänge hoch
  • Dem Ball Slice mitgeben. Seitwärtsdrall oder Unterschnitt
  • Mit der Bespannung den Ball von unten streicheln
  • Den Ball führen, nicht schlagen

Du hast den Stopp gespielt. 

Wie kannst du dich danach verhalten? Wohin solltest du laufen? Oder bleibst du einfach stehen?

4) Wohin kannst du nach deinem Drop Shot laufen?

Der Stürmer läuft auf den Torwart zu.

Die halbe Kneipe pöbelt, stehend, mit dem 0,3er Bierglas in der Hand, schwankend:

Eyyy, den muss er machen, n` 100%iger!

Zwei Sekunden später wird der Stürmer mit Worten beschimpft, für die mich Google abstraft, wenn ich sie hier hinschreiben würde.

Warum sind diese 100%-igen für den Stürmer so schwierig zu verwerten? Der Torwart verkürzt den Winkel, indem er direkt auf den Stürmer zuläuft. Der Stürmer hat kaum Platz, das Leder am schier übergroßen Torhüter vorbeizuschieben.

Exakt dies ist dein Ziel, nachdem du deinen Stopp gespielt hast.

Du läufst auf den Gegner zu, du folgst deinem Ball nach vorn - und verkürzt die Winkel für deinen Gegner. Entscheidest du dich dafür im Halbfeld stehenzubleiben, dann hat dein Gegner freie Auswahl:

Stoppball Winkel

Dein Gegner hat viele Optionen, die blöd aussehen zu lassen:

  • Gegenstopp
  • Kurz-cross
  • Lang in die Vorhand schieben
  • Lang in die Rückhand schieben

Folgst du deinem Ball stur nach vorn, nimmst du ihm all diese Optionen.

Siehe diese Grafik:

Tennis Stopp Winkel

Ich habe den gelben Bereich, deine Position, nach vorn gezogen.

Du siehst, dass du alle schwarzen Pfeile, die Optionen deines Gegners, abdeckst. Dein Folgen des Stopps lässt die Winkel für den Kontrahenten verschwinden.

Wichtiger Hinweis:

Renne nicht wie in Irrer nach vorne. Du wirst vermutlich noch einen Ball spielen müssen, nachdem du den Stopp gespielt hast. Du sollst dann nicht in den nächsten Schlag hineinlaufen und die Kontrolle verlieren. Ich empfehle kleine, flinke Schritte und einen Blick zum Gegner, um die nächste Spielsituation besser einschätzen zu können.

Du hast nun viel Input erhalten.

Zeit, etwas zu philosophieren.

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5) Das Geheimnis der Würze beim Drop Shot

Wie geht es deinem Gegner, wenn er nach vorn läuft?

Was hat er im Kopf, wenn er sich auf dem Weg zu deinem Drop Shot befindet?

Wir können davon ausgehen, dass die Gedankenwege in diesen heißen Phasen kurz sind. Dein Gegner wird überschlagen, wohin er die Kugel lupfen kann, falls er sie noch gut erreicht. Wir haben ein Stück weiter oben daher besprochen, dass du deinem Ball nach vorn folgst und die Optionen für deinen Gegner gering hältst.

Damit dein Stopp noch effektiver wird, kannst du ihm eine besondere Würze mitgeben. Ich empfehle dir, dass du deinem Dropshot Rotation mitgibst. Dein Ball sollte seine Richtung verändern, wenn er im gegnerischen Feld auftippt.

Dein Gegner mag wissen, dass du deinem Ball ein "würziges Geheimnis" mitgegeben hast. Wir haben ein paar Zeilen weiter oben analysiert, dass diese Würze in den Gedanken deines Gegners vermutlich keine allzu große Rolle spielt.

Es ist nur ein kleines Element, aber ein mit Schnitt gespielter Stopp ist definitiv wirkungsvoller als ein Ball, der nur geschoben wird.

Der Ball kann sich in zwei Richtung verändern, wenn du ihm Schnitt verleihst:

  • Zur Seite
  • Rückwärts

Ich empfehle den Stopp so zu spielen, dass er sich beim Aufsprung rückwärts dreht. Der Sinn dahinter ist rational einfach zu erklären:

Der Ball dreht sich noch weiter Richtung Netz. Der Winkel für deinen Gegner, den Ball über die Netzkante zu heben, wird noch steiler. Oft bleibt dem Spieler nur die Option die Filzkugel anzuheben. Das Ergebnis ist dann ein langsamer, harmloser und halbhoher Ball, den du nur noch die das offene Feld schieben musst.

Ähnlich wie in der Spielsituation, die ich zu Beginn dieses Artikels vorgestellt hatte.

Was ich dir dazu sagen muss:

Das ist die ideale Spielszene. Sie sollte nicht dein Ziel sein. Wichtig für deinen Stopp ist, dass du mit dem Schlag nach deinem Dropshot den Punkt mühelos abschließen kannst. Du hast mit deinem Stopp nicht das Ziel, direkt den Punkt einzufahren.

Lesetipp: Die ultimative Anleitung für den perfekten Aufschlag

Warum es totaler Unsinn ist den Drop Shot hoch anzusetzen – und wie du stattdessen spielen solltest

„Marco, Du musst den Stoppball hoch ansetzen. Und mit Rückwärtsdrall spielen“.

Ich fragte mich bereits beim damaligen Training, an einem sehr heißen Sommertag auf Platz 1 unserer recht schönen Tennisanlage in einem Park, warum zum Teufel ich den Stoppball hoch ansetzen solle.

Damit ich den Punkt garantiert verliere?!

Mein damaliger Trainer war da aber anderer Meinung:

„Auf diese Weise spielst Du den Stopp sicherer. Dein Gegner wird auf jeden Fall loslaufen und versuchen, den Stopp zu erreichen. So verliert er weiter an Kondition!“

Nehmen wir diesen wirklich sehr schwierigen und nur in bestimmten Spielsituationen passenden Schlag mal genauer unter die Lupe. Zu welchem Zeitpunkt ein Drop Shot angebracht ist, soll uns in diesem Artikel erst einmal nicht interessieren. Viel mehr interessiert uns an dieser Stelle, WIE wir den Stopp spielen sollten wenn wir ihn denn spielen.

Hoch? Flach? Wie denn jetzt?

In meinem obigen Beispiel sagte mein Trainer, man solle den Stopp hoch ansetzen. Dadurch wird der Schlag, der Ball, automatisch langsamer und ein Stück kontrollierter. Wir haben also etwas mehr Kontrolle über unseren Drop Shot.

Jetzt kommt das Große, erste ABER: Wenn wir unseren "kurzen" mit unserer Ausholbewegung nicht perfekt verstecken können, wird unser Gegner hellhörig.

Er wird mit einem einigermaßen guten Auge zu erkennen wissen, was wir als nächstes vorhaben. Setzen wir unseren Stopp dann zusätzlich hoch an, was wird dann passieren?!

Klar: Unser Gegner läuft früh los. Wir spielen einen vielleicht sehr guten Drop Shot. Durch das Hohe ansetzen hat unser Gegner aber genügend Zeit den Ball zu erlaufen. Und nicht nur das. Er wird ihn vermutlich noch über Höhe der Netzkante spielen können. Oder abapp darunter. Die Wahrscheinlichkeit das wir den Punkt gewinnen? Verschwindend gering.

Im Gegenteil. Wir können auf diese Weise sogar einen großen Nachteil erhalten. Eben wenn der Gegner die Möglichkeit bekommt, den Ball ÜBER Höhe der Netzkante spielen zu können.

Warum dies so ist?

Schau: der Winkel vom Ball zum Netz ist entscheidend. Muss der Gegner den Ball unterhalb der Netzkante spielen, ist der Winkel extremer. Der Gegner kann den Ball nur rüberschieben. Bekommt unser Gegner aber die Möglichkeit, den Ball oberhalb der Netzkante zu spielen, kann er den Ball tatsächlich schlagen. Unser Gegner hat wesentlich mehr Optionen. Er kann dem Ball sogar mit Topspin hinten lang reinspielen.

Dies sollten wir unbedingt vermeiden. Das Ziel deines Stopps muss nicht der direkte Punkt sein. Viel mehr solltest du das Ziel haben, dass dein Gegner einen schwierigen Ball unterhalb der Netzkante spielen muss.

Weiter geht`s …

Ideales Versteckspiel

Doch nicht der Ansatz unserer "kurzen" ist entscheidend, ob dieser gut oder schlecht wird. Das große Geheimnis liegt darin den Stopp so gut zu verstecken, dass unser Gegner nicht ahnen kann was auf ihn zukommen wird.

Wie bekommen wir dies am besten hin? Durch Training! Ziel muss es sein, unsere Ausholbewegung für den Stopps zu trainieren. Wichtig dabei ist, dass wir so lange wie es möglich ist unsere „normale“ Ausholbewegung durchführen.

Erst im letzten Abschnitt unserer Schlagbewegung, kurz bevor wir den Ball treffen, müssen wir unsere Ausholbewegung geschickt und schnell abkürzen.

Auf der Vor- sowie auch auf der Rückhandseite.

Um dabei den Drop Shot möglichst kontrolliert zu spielen, sollten wir in dieser schnellen Bewegung unseren Griff ein kleines Stückchen ändern. Mit dem Topspingriff wird der Schwierigkeitsgrad für einen Stopp um einiges höher 🙂

Beim "kurzen" sollten wir auf beiden Seiten, Vor- und Rückhand, den Griff für den Slice verwenden. Somit haben wir mehr Kontrolle beim Schlag. Hinzu kommt: Wir können unserem Stopp einen kleinen, aber vielleicht entscheidenden Schnitt mit auf den Weg geben.

Fazit: Für einen idealen Stopp sollten wir diesen NICHT zu hoch ansetzen. Ziel sollte es sein, mit dem Drop Shot den Punkt zu beenden. Nicht den Gegner konditionell zu schwächen. Wir sollten unseren "kurzen" gefühlvoll mit dem Griff wie beim Slice spielen, um eine bessere Kontrolle bei der Ausführung dieses schwierigen Schlages zu haben.

Mit ein bisschen Schnitt und Gefühl können wir dann einen idealen Stopp spielen.

Als der Drop Shot gestern in der Zeitung stand

Ein Drop Shot, der vom Gegner problemlos erlaufen wird, stand bereits gestern in der Zeitung.

Diese passende Analogie kommt meist dann zum Einsatz, wenn anhand der Ausholbewegung zu erkennen ist, dass du deinen Gegner mit einem Kurzen überraschen willst.

Es mag viele Tipps und Tricks geben, um diesen "Zeitungsartikel von gestern" zu kaschieren. Ich möchte dir an dieser Stelle den schnellen Tipp weitergeben, der mir früher half ganz passable Stoppbälle zu spielen.

Ich mag es praktisch und kurz:

Hole ganz normal aus, wechsle dann in den Rückhandgriff und wickle den Ball von unten ein.

Du hast es richtig erkannt. In diesem Beispiel meinte ich die Vorhand. Bei der Rückhand bist du im Idealfall bereits beim Rückhandgriff.

Was ist der Hintergrund dieser Methode?

Dein Gegner sieht dich von vorn - falls er dich überhaupt im Augenwinkel hat. Wenn du exakt so ausholst wie bei deiner normalen Vorhand, kannst du anschließend beginnen zu tricksen und den "kurzen" anzusetzen.

Du musst nicht deine komplette Bewegung vor deinem Gegner verstecken. Es reicht, wenn er im ersten Moment wahrnimmt, dass du eine "normale" Vorhand spielen möchtest. Trainiere diese Methode im Trainingsspielchen. Du wirst du von Stopp zu Stopp wohler damit fühlen.

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Fazit

Wir halten das Fazit kurz und in Stichpunkten, damit du die entscheidenden Werkzeuge für deinen gefürchteten Drop Shot mitnehmen kannst.

Wir haben gelernt:

  • Stehe im Feld, wenn du einen Stopp spielen willst
  • Dein Gegner sollte einen langen oder komplizierten Laufweg zum Stopp haben - am besten beides
  • Spiele gegen die Laufrichtung des Gegners
  • Spiele den Stopp in die Richtung, aus der der Ball des Gegners gekommen ist
  • Gehe deinem Ball nach vorn nach, ohne dabei zu schnell zu sein
  • Ein Stopp muss nicht der direkte Punkt sein, er kann die Vorbereitung auf den Punkt sein
  • Gib deinem Stopp Schnitt mit, damit dein Gegner eine weitere Aufgabe lösen muss
  • Wer über den gesamten Verlauf eines Matches Stopps einstreut, hat eventuell Vorteile bei den Big-Points


Spielst du gerne Stoppbälle? Ich freue mich über deine Meinung in einem Kommentar!

Marco Kühn
Marco Kühn
Marco ist an der Grundlinie groß geworden und ehemaliger Jugendranglistenspieler. Heute hilft er mit seinem Blog Clubspielern besser Tennis zu spielen. Er schrieb bereits für tennisnet.com, tennisMAGAZIN, Tennis-Point und den Focus.

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