Machen wir uns nichts vor.
Abseits der Tennisprofis, auf Hobbyspieler-Niveau, ist der zweite Aufschlag der Schlag der am meisten attackiert werden kann.
Der zweite Aufschlag ist die Achillesferse im Spiel vieler Tennisspieler.
Punkt.
Wie kannst du einen schwachen zweiten Aufschlag entschlüsseln? Wie kannst du diesen am besten attackieren? Was solltest du sein lassen?
In diesem Artikel erfährst du, wie du schnell einen dir unbekannten Gegner durchschauen kannst. In meinem Newsletter erhältst du viele Tipps für das Spiel gegen Gegner, gegen die du noch nie gespielt hast.
Dieser kleine Artikel zeigt dir einen Ausschnitt, wie du diese Sorte von Gegner schnell bearbeiten kannst.
Viele Spieler kürzen ihre Aufschlagbewegung beim zweiten Aufschlag ab. Weil sie Angst haben einen Doppelfehler zu begehen.
Wenn du einen Hang zur Beobachtung hast wirst du schnell sehen, ob dein Gegner einen anfälligen zweiten Aufschlag spielt.
Indikatoren dafür sind:
Der Spieler verkrampft förmlich beim zweiten Aufschlag. Besonders in engen und wichtigen Spielsituationen. Hast du bis zu solch einer engen Situation im Match bereits einige Male seinen zweiten Aufschlag erfolgreich attackiert, wird er ganz sicher nicht selbstbewusster werden 😉
Ein Spieler mit viel Vertrauen in seinen zweiten Aufschlag wird einen Kick-Aufschlag spielen. Denn er weiß, dass dieser sicher ist, für dich als Returnspieler unangenehm und gleichzeitig eher schwer zu attackieren ist.
Bemerkst du aber, dass dein Gegner seinen zweiten Aufschlag eher mit wenig bis gar kein Vorwärtsdrall spielt, kannst du dich in Position bringen. Du wirst schnell ein Gefühl bekommen, wie dein Gegner servieren wird und wie sich die Returns für dich „anfühlen“.
Das ist deine Chance den zweiten Aufschlag zu attackieren.
Der zweite Aufschlag mit viel Seitenschnitt, also Slice, ist die sichere Variante. Und einfache. Und nicht so effiziente 😉
Warum diese Variation des zweiten Aufschlags nicht das Gelbe vom Ei ist?
Weil du als Returnspieler dich recht schnell recht gut auf dieses Service einstellen kannst. Du wirst einige zweite Aufschläge brauchen um den Slice deines Gegners kennenzulernen. Doch mit der Zeit wirst du genau wissen, wie du dich stellen musst, wie der Ball springt und wann du den Ball treffen musst.
Achte zudem auf den Ballwurf. Zumeist wird dein Gegner den Ball ein wenig weiter nach rechts werfen (wir gehen davon aus er ist Rechtshänder).
Auch hier zählt deine Beobachtungsgabe. Schaue genau wie dein Gegner sich beim zweiten Aufschlag verhält.
Es gibt Spieler, deren zweiter Aufschlag ist nicht wesentlich schneller als wenn sie den Ball werfen würden.
Doch Vorsicht!
Hier besteht eine hinterlistige Quelle für viele, leichte und ärgerliche Fehler, welche dich im schlimmsten Fall in den Wahnsinn treiben können.
Aber du bist clever, smart.
Und machst natürlich nicht den Fehler auf diesen „Einwurf“ spektakuläre Winner zu schlagen die schneller sind als der erste Aufschlag von Milos Raonic.
Aus einem langsamen einen schnellen Ball zu machen ist schwer.
Setze anstatt auf Geschwindigkeit lieber auf Spin, Winkel und Länge.
So minimierst du deine eigenen Fehler. So setzt du deinen Gegner trotzdem unter Druck. So attackierst du trotzdem seinen zweiten Aufschlag. Es gibt beim Tennis keinen Preis für den schnellsten oder spektakulärsten Punkt.
Kein Absprung. Kein in die Knie gehen. So gut wie keine Bogenspannung im gesamten Oberkörper. Dies alles kann ein Zeichen von Müdigkeit während einem langen und intensiven Match sein.
Auf der anderen Seite kann dies aber auch das Zeichen absoluter Verunsicherung sein.
Dies ergibt sich, wenn dein Gegner keinerlei Vertrauen in seinen zweiten Aufschlag hat und froh ist, wenn er diesen irgendwie ins Feld bringt.
Achte im Verlauf deines nächsten Matches einfach mal darauf, wie sehr dein Gegner beim zweiten Aufschlag mit seinen Beinen arbeitet. Oder eben auch nicht.
Wenn wenig bis gar keine Arbeit aus den Beinen erfolgt, kannst du dich auf einen langsamen zweiten Aufschlag ohne viel Spin einstellen.
Du selbst kannst deinen Gegner beim zweiten Aufschlag verunsichern. Ihm alle Anzeichen dafür geben das er besser KEIN Vertrauen in seinen zweiten Aufschlag haben sollte.
Wie das geht fragst du dich jetzt?
Im Damentennis sieht man es ab und an noch: stelle dich provokant weit ins Feld, wenn sich dein Gegner für seinen zweiten Aufschlag bereit macht. Wenn dein Gegner dann mit dem Ballwurf beginnt, kannst du dich natürlich in dieser kurzen Zeit wieder ein bis zwei Schritte nach hinten zurück orientieren.
Wenn du diese Methode einige male erfolgreich praktiziert hast und dein Gegner eh schon anfällig ist bei seinem zweiten Aufschlag, so erhältst du echte Vorteile beim Return.
Im besten Falle das gesamte Match über.
Der erste Aufschlag geht ins Netz. Ohne den Ball aus dem Feld zu holen wird direkt, in hektischer Bewegung und entnervt der zweite Aufschlag nachgelegt.
Wenn sich dein Gegner keinerlei Zeit zwischen seinen Aufschlägen lässt, sondern viel mehr den Eindruck vermittelt das er es lieber schnell hinter sich haben will, solltest du darauf gefasst sein das dieser Aufschlag angreifbar ist.
Der typischste Indikator ist in diesem Falle das „Nicht-auftippen“ des Balles.
Es wird einfach der Ball aus der Hosentasche gezückt und der Ballwurf beginnt. Ohne Ruhe, ohne Konzentrationsphase, ohne Plan.
Fazit
Du hast nun einige Beispiele kennengelernt, wann du den zweiten Aufschlag deines Gegners attackieren kannst. Bedenke, dass attackieren nicht heißt das du so schnell wie möglich deinen Return spielen sollst.
Nein.
Attackieren kannst du ebenso durch Treibschläge, wie beispielsweise den Topspin nach außen.
Du musst den Return selbst nicht als direkten Winner schlagen. Es ist keinerlei Schande erst bei zweiten oder dritten Schlag den Sack zuzumachen und den Punkt einzutüten.
Denke an den Bereitschaftssprung beim Return. Auch wenn der zweite Aufschlag deines Gegners unheimlich langsam ist.
Nun gehe raus auf den Court, beobachte deinen Gegner und schau wie du seinen zweiten Aufschlag attackieren kannst 😉
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