Deine Vorhand ist vielleicht die größte Waffe in Deinem Spiel.
Im Training schwingst Du locker durch, das Tempo kommt hervorragend auf den Tennisschläger und die Präzision ist sowieso kein Problem. Im Match sieht es dann aber schon anders aus. Du denkst mehr nach. Du schwingst leider nicht mehr so sauber durch.
Im Gegenteil.
Deine Vorhand ist nicht mehr die so gefürchtete Waffe. Stattdessen machst Du mehr ärgerliche Fehler.
Das alles ist normal und kein Grund zur Sorge. Du wirst in diesem Artikel Mittel und Spielzüge finden, die Deine Vorhand auch in wichtigen Spielsituationen zu einer sicheren Bank machen.
Bevor wir ins Detail gehen:
Wenn Du Dich in manchen Matchsituationen unsicher mit der Vorhand fühlst, dann versuche immer mit etwas mehr Spin zu spielen. Der Topspin und die Höhe deines Schlages lassen Dich erstmal durchatmen und zur Ruhe kommen. Fast alle großen Spieler der Tennisgeschichte haben eine grandiose Vorhand gespielt.
Dabei wird aber oft unterschätzt, dass diese grandiose Vorhand nicht immer nur ein famoser Gewinnschlag war. Selbst Vorhand-Strategen wie Carlos Moya, Marcelo Rios oder auch Rafael Nadal waren immer in der Lage die Vorhand auch einfach mal nur reinzuspielen. Ohne viel Druck, ohne viel Risiko.
Besonders das Genie Marcelo Rios hat seine Vorhand immer der Spielsituation entsprechend eingesetzt. Er ging nie immer auf das volle Tempo. Stattdessen schaute er den Gegner aus, suchte die Winkel und nutzte dabei immer wieder den Spin. Es war nicht selten, dass Rios vor allem mit seiner Vorhand kurz-cross die Gegner aus deren Komfortzone zog, um anschließend sicher und ohne viel Risiko den Punkt zu machen.
Mein Ziel ist es, dass Du nach diesem Artikel einige Elemente von Marcelo Rios übernehmen kannst ;-)
In diesem Artikel wirst Du drei elementar wichtige Tipps für die Vorhand finden, die Dich sofort weiterbringen werden. Die Vorhand ist einer der wichtigsten Schläge in Deinem Repertoire. Du kannst mit ihr Druck machen, Dich aus der Defensive befreien, einfach nur sicher reinspielen oder den Gegner aus dem Platz treiben.
Die Vorhand ist aber auch komplex und sollte von Dir immer mit voller Körperspannung und maximaler Aufmerksamkeit gespielt werden.
Eine kleine Anekdote aus meiner noch aktiven Zeit, als ich deutsche Ranglistenturniere gespielt habe, möchte ich Dir nicht vorenthalten:
In einem wichtigen Match, es war das Viertelfinale eines Ranglistenturnieres in Werne, verschlug ich reihenweise die Vorhand aus dem Halbfeld. Die Fehler mischten sich. Mal ging meine Vorhand ins Aus, mal ins Netz. Mal flog sie zu weit, mal zu seitlich.
Ich achtete darauf den Ball früh zu nehmen, idealerweise im Aufsteigen. Aber trotzdem ging die Fehlerquote nicht runter. Nach dem Match kam ein älterer Herr auf mich zu und sagte mir:
Marco, du hast die langsamen Bälle des Gegners, die nur ins Halbfeld kamen, halbherzig gespielt. Aber besonders diese vermeintlich leichten Bälle musst du mit höchster Aufmerksamkeit spielen. Du musst in die Knie gehen, durch den Ball schwingen und dich voll konzentrieren.
In meiner Jugend spielte ich die Vorhand meist mit zu wenig Spin. Das Ergebnis war, dass der Ball immer ein wenig zu weit flog. Zudem hatte ich kaum Kontrolle über den Ball – zumindest fühlte es sich auf der Bespannung so an. Ähnlich wie ein mit Wasser gefüllter Kochtopf, den man versucht mit einer Hand hochzuheben.
Versuch es mal. Es ist gar nicht so einfach, wie man denkt 😉
Vielleicht kennst du das: Du spielst eine Vorhand, merkst aber schon beim Treffen des Balles, dass der Ball nicht so fliegen wird wie Du dir das vorgestellt hast.
Dies hat viel mit der Griffhaltung, dem Timing und damit auch mit dem Treffpunkt beim Schlag zu tun.
Der folgende Artikel stellt Dir allerhand Möglichkeiten und Ideen zur Verfügung, wie Du deine Vorhand tatsächlich auf das nächste Level bringen kannst. Kein Hokuspokus. Kein Wischiwaschi.
Lass uns Deine Vorhand jetzt verbessern. Mit technischen und taktischen Kniffen, die Dir so vielleicht nicht jeder Trainer auf den Tennisanlagen dieses Landes verrät.
Wir starten …
Carlos Moya, Fernando Gonzalez, Rafael Nadal, Sergi Bruguera … Einfach mal wahllos in die Tennisgeschichte geblickt stellt man schnell fest: Die Vorhand ist für viele Spieler eine echte Waffe (gewesen).
Und warum solltest Du oder ich nicht auch davon profitieren?
Ich bin mir sicher, dass auch wir die Vorhand noch besser spielen können als wir jetzt denken. In diesem Artikel warten Tipps für Deine und meine Vorhand. Und diese Tipps beziehen sich nicht nur auf die Technik bei der Vorhand. Auch in manchen Spielsituationen können wir unsere Vorhand sicherlich noch verbessern.
Und nicht nur das.
Auch können wir durch die ein oder andere kleine technische Umstellung auch Kraft und Energie sparen während einem Match. Wie Du an Deiner Vorhand arbeiten kannst, erfährst Du in diesem Artikel.
Wie spielst Du zum Beispiel die Vorhand aus dem Halbfeld?
Oft wird der Fehler gemacht, dass die Vorhand zu glatt oder zu gerade geschlagen wird. Dann kann es passieren, dass die Schlägerfläche beim Schlag zu früh geöffnet wird und der Ball im Aus landet.
Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich dem Ball immer ein wenig Spin mitzugeben und mehr mit dem Handgelenk beim Schlag zu arbeiten.
Sehr schön sieht man dies bei Andy Murray, welcher sehr viel mit dem Handgelenk bei der Vorhand arbeitet.
Dadurch kommt der Schotte hervorragend mit seiner Schlägerfläche unter den Ball. Murray hat keinen extremen Griff bei seiner Vorhand.
Er bekommt durch die Arbeit mit seinem Handgelenk aber richtig viel Spin in den Ball.
Mit mehr Spin bringst Du mehr Sicherheit in Deine Vorhand. Auch wenn Du eventuell einen Gewinnschlag spielen möchtest, wird der Tick Spin Dir mehr Sicherheit für diesen Winner geben. Schneller und härter heißt nicht automatisch besser 😉
Kennst Du das?
Wenn Du partout nicht erkennen kannst, wohin Dein Gegner spielen wird?! Auch Du kannst Deine Vorhand in dieser Hinsicht „optimieren“. Achte penibel darauf, dass Deine linke Schulter auf Deinen Gegner zeigt (besser gesagt auf die gegnerische Hälfte). In diesem Zusammenspiel spielt auch Deine Hüfte eine wichtige Rolle. Aus dieser kannst Du Schwung für Deinen Schlag holen. Dies kannst Du beispielsweise bei Novak Djokovic sehr gut sehen.
Auf diese Weise kannst Du auch eine Menge an Kraft und Energie im Match sparen. Lass Deine Hüfte mehr für Deine Vorhand arbeiten als Deinen Bizeps 😉
Aus Deiner Rückhand mit der Vorhand cross geschlagen: Das ist die Vorhand Inside Out und kann eine echte Waffe in Deinem Spiel werden.
Roger Federer spielt diese Variante sehr oft und sehr gut. Um diesen Schlag erfolgreich auszuführen, benötigst Du eine sehr gute Beinarbeit. Ob Du für das Umlaufen der Rückhand den Sidestep oder Kreuzschritt nimmst, bleibt Dir überlassen.
Wichtig ist, dass Du ein Auge dafür entwickelst, wann Du die Vorhand Inside Out spielen kannst und wie Du dann schnellstmöglich in die beste Position dafür kommst.
Training ist das A und O. Ohne Fleiß keinen Preis. Versuche im Training und in Trainingsmatches verschiedene Faktoren Deiner Vorhand zu verbessern. Erfolgreiche Matches entstehen nicht während einem Match, sondern in der Vorbereitung und im harten Training.
Spiele lieber eine Vorhand-Cross Tausend mal und gewinne Sicherheit, als dass du verschiedene Schläge kreuz und quer unzählige Male spielst. Deine Trainingsmatches sind die Möglichkeit Dich auf die wichtigen Spiele vorzubereiten.
Unterschätze diese Form des Trainings niemals. Dort bekommst Du die Möglichkeiten praxisnah zu trainieren und Deine Vorhand sicher zu spielen.
Damit es dann auch im Match funktioniert.
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