Wenn du fünf Minuten Zeit hast, dann verrät dir dieser Artikel:
und ...
Der Pure Drive, das kann ich dir jetzt schon sagen, ist kein Tennisschläger für Mondballspieler. Wir gehen im weiteren Verlauf dieses Artikels noch tiefer ins Detail, für welchen Spielertyp der Babolat Pure Drive geeignet ist.
Wir starten aber zunächst mit den verschiedenen Modellen.
Die Babolat Pure Drive Familie ist recht groß.
Es gibt den Pure Drive grob unterteilt für:
Den Pure Drive gibt es dann nochmal in:
Jepp, auch für die Junioren gibt es dieses Racket in der Lite-Version, was ich persönlich ziemlich cool finde. Für die Juniorinnen gibt es sogar noch eine Girl-Version. Hier unterscheidet sich aber tatsächlich nur die Lackierung.
Gewicht und Schlägerkopfgröße sind identisch.
Die Schlägerkopfgröße ist bei den Pure Drives für Erwachsene und Kids identisch:
645 cm².
Der Pure Drive gehört zu den Rackets, die einen eindeutig größeren Schlägerkopf besitzen. Ein größerer Schlägerkopf gibt deinen Schlägen mehr Raum für einen besseren Treffpunkt. Du spielst weniger Rahmenbälle.
Es kann auch sein, dass du ein bisschen mehr Gefühl für die Kugel auf der Bespannung spürst. Zum Beispiel, wenn du eine schnelle Vorhand spielst.
Aber:
In der Länge unterscheiden sich das Modell für Erwachsene und Junioren.
Der Babolat Pure Drive für Erwachsene ist 685 mm lang. Das Racket für die Junioren hingegen nur 660 mm.
Warum ist das so?
Nun, körperlich kleinere Tenniscracks haben eine etwas andere Übersetzung. Der Schwung wird sauberer, wenn das Racket nicht zu lang ist. Mit einem Erwachsenen-Racket hätte ein Junior kein so gutes Gefühl für seine Schläge wie mit einem kleineren Racket.
Daher können wir festhalten:
Spiele als Junior auch wirklich mit einem Junior-Schläger.
Auch hier gibt es kleine, aber feine Unterschiede.
Das Gewicht für das Erwachsenen-Racket beträgt:
285 g.
Das Gewicht für die Junioren-Version:
250 g.
Die Werte gelten ohne Besaitung. Du kannst einfach knapp 5 g draufrechnen, um das Gewicht plus Bespannung zu ermitteln.
Der Unterschied im Gewicht ergibt sich durch die Unterschiede in der Länge. Das Racket für die Kids ist, wie du ein Stückchen weiter oben gelernt hast, 25 mm kürzer.
Auch gewichtstechnisch ist es nur sinnvoll, dass die Junioren mit einem etwas leichteren Racket ihre gefürchteten Vor- und Rückhände spielen. Als Junior hat man (noch) weniger Kraft als die meisten Erwachsenen.
Ich habe den Pure Drive knapp zwei, drei Jahre gespielt.
Zuvor hatte ich einen Prince. Leider ist mir das Modell jetzt nicht mehr im Kopf. Ich wechselte zum Pure Drive, weil ich einen größeren Schlägerkopf und mehr Dampf in den Grundschlägen wollte.
Zu Beginn war ich sehr zufrieden.
Beim Aufschlag kam viel mehr raus. Meine Vorhand, meine schwächere Seite, konnte ich mit spürbar mehr Topspin spielen. Wenn du zum Beispiel einen Head derzeit spielst, dann wirst du die Power des Pure Drive direkt beim ersten Spiel spüren. Ich weiß aber nicht, ob du eine Vorhand wie Jiri Lehecka spielen wirst ;-).
Es ist wirklich ein Unterschied.
Beim Rückhand-Slice hatte ich das Gefühl, dass ich der Kugel mehr Tempo und auch mehr Unterschnitt mitgeben konnte. Der Slice ging leichter von der Hand. Alle Schläge schienen müheloser von der Hand zu gehen.
Du merkst es vielleicht schon. Natürlich kommt jetzt ein Aber.
Denn:
Auf Dauer war mir das zu wenig Kontrolle. Klar, der größere Schlägerkopf, im Vergleich zu meinem Prince, war wirklich ein Vorteil. Ein größerer Schlägerkopf verzeiht einfach mehr. Dieser Vorteil war auch auf Dauer ein Vorteil.
Aber ich spielte auch gerne Stopps.
Ich wollte auch mal nur auf Rhythmus spielen, sicher und kontrolliert rein. Hier, das war zumindest mein Empfinden, hatte ich weniger Kontrolle auf dem Schläger. Ich konnte den Ball auf der Saite nicht so gut fühlen, wie später bei meinem Head.
Das kann natürlich auch schlicht an meinen Fähigkeiten als Tennisspieler liegen.
Die Balance aus Tempo und Kontrolle war mir beim Pure Drive zu gering. Später spielte ich auch den Yonex von Wawrinka. Da hatte ich ein ähnliches Gefühl.
Zu viel Power, im Vergleich dazu zu gerine Kontrolle.
Weiter unten gehe ich noch darauf ein, welchen Spielertypen ich den Babolat Pure Drive empfehlen würde.
Für mich war er nicht ideal.
Ich würde mich als Tennisspieler bezeichnen, der den Ball erstmal im Spiel hält und Kontrolle vor einen mächtigen Winner stellt. Mein bester Schlag ist die beidhändige Rückhand-Longline. Mein Aufschlag ist alles andere als eine Rakete, aber ich serviere auch viel lieber mit Slice.
So kannst du dir ein Bild davon machen, ob der Pure Drive etwas für dich sein könnte. Du findest nachher noch meine Empfehlungen dazu.
Kennst du ihn noch?
Der, der diese unglaubliche Vorhand-Peitsche spielte?
Und der später Trainer von Rafael Nadal wurde?
Carlos Moya war einer der ersten Stars, die mit dem Babolat Pure Drive großes Tennis auf die Sand- und Hartplätze dieser Welt zauberten.
Ich habe Moya damals im Düsseldorfer Rochusclub Live erlebt und war von seiner Athletik und Spielweise begeistert. Seine Vorhand war eine magische Stärke in seinem Spiel. Aber er generierte auch mit seiner Rückhand enormen Spin.
Das ist etwas, was mir bei vielen anderen Tests und Besprechungen zum Pure Drive gefehlt hat:
Der Pure Drive erzeugt einen richtig guten Spin.
Der Schläger wird gerne mit Power in Verbindung gebracht, was vollkommen richtig ist. Kaum ein anderes Racket erzeugt mit so wenig Aufwand so viel Tempo wie der Pure Drive.
Aber du kannst ja dem Ball auch Topspin statt nur Tempo mitgeben. Ich finde, dass auch Topspinspieler mal ein Auge auf den Pure Drive werfen sollten.
Mehr dazu später in diesem Artikel.
Hier eine kleine Auswahl:
Und, nicht zu vergessen, damals der gute alte:
Er war damals der Prototyp Powertennis-Spieler.
Es war nicht nur sein Aufschlag, der unglaublich Feuer hatte. Auch sein Grundlinienspiel, das immer ein bisschen unterschätzt wurde, war von hohem Tempo geprägt.
Wenn du den Pure Drive mit einer geringen Bespannungshärte bespannst, dann bekommst du noch mehr Power aus diesem Racket. Solltest du hingegen ein wenig Kontrolle für deine Power suchen, dann kannst du den Schläger etwas härter bespannen.
Babolat gibt folgende Härten als Empfehlung:
23 - 27 kg
Der Pure Drive ist nicht der einzige Schläger aus dem Hause Babolat.
Dominic Thiem spielt zum Beispiel den Pure Strike.
Das ist das weiß-rote Racket.
Aber:
Der Pure Drive war damals der erste Schläger von Babolat. Ich habe ihn vor etlichen Jahren für zwei Saisons gespielt. Ich war definitiv zufrieden, aber die Power war mir dann doch etwas zu viel. Ich mag es, Kontrolle über meine Schläge zu haben.
1994 erblickte der Pure Drive zum ersten Mal das Gesicht der Welt.
Mit den Jahren hat sich der Kern des Rackets nicht verändert. Die Stärken wurden weiter ausgebaut. So finde ich, dass man mittlerweile zumindest etwas mehr Kontrolle über seine Schläge hat.
Vor 10-15 Jahren war der Pure Drive noch ein reines Tempo-Monster.
Was uns direkt zu der Frage führt:
Wie ich in diesem Artikel bereits angesprochen habe:
Mir wird der Babolat Pure Drive zu sehr in diese Power-Ecke gedrückt.
Vorab:
Ich würde den Pure Drive Clubspielern empfehlen die Turniertennis spielen, aber auch Beginnern, die erst noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Nur sollte da der Trainer in den Trainerstunden wirklich auf die Kontrolle beim Schlag achten.
Ich denke, der Pure Drive wurde dazu entworfen, mehr aus den Schlägen der Spieler herauszuholen. Wenn du zum Beispiel einen recht soliden Spin spielst, dann wirst du mit dem Pure Drive einen giftigeren Spin spielen.
Wenn du bereits einen recht knackigen Aufschlag vom Tempo her spielst, dann wirst du mit dem Pure Drive einige km/h schneller servieren.
Daher empfehle ich dieses Racket für:
Ein wichtiger Punkt zu den Topspin-Spielern:
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Spielertyp hervorragende Treibschläge mit dem Pure Drive spielen kann. Bedeutet: Du spielst mit weniger Tempo, aber mehr Spin, näher an die Seitenlinien.
Du lässt deinen Gegner mehr laufen.
Du spielst dabei aber kein Powertennis wie Jiri Lehecka.
Hier die wichtigsten infos zum Babolat Pure Drive:
Hast du Fragen zum Racket?
Dann schreibe gerne deine Frage oder natürlich deine Erfahrung in einen Kommentar unter diesen Artikel.
Dein Mentalcoach,
Marco
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