Wenn du Interesse hast eine nahezu perfekte Vorhand zu spielen, dann zeigt dir diese Anleitung:
Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie ich in Leistungszentren und Akademien eine herausragende Vorhand-Technik gelernt habe.
Du erfährst Tipps, Tricks und Kniffe, um dich richtig zum Ball zu stellen, ein gutes Timing zu entwickeln und die vielen technischen Details unter einen Hut zu bekommen.
Wir lassen nichts aus.
Und, als Bonus bekommst du:
Einen kompletten Guide, wie du in drei simplen Schritten eine perfekte Vorhand spielst. Denn du hast auf dem Platz keine Zeit, neue wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Du kannst dir nicht alles merken, was dein Trainer dir im Training sagt.
Ist das was für dich?
Dann lies unbedingt weiter.
Da dieser Artikel fast so lang wie die Rekordliste von Novak Djokovic ist, starten wir mit einem Inhaltsverzeichnis.
1) Welcher Abstand zum Ball ist ideal?
2) Welche Variationen gibt es bei der Vorhand?
3) Slow Motions zum Bewegungsablauf
4) Wie deine Vorhand zu einer unberechenbaren Rakete wird
5) Spiele deine Vorhand mit unverwechselbaren Killerinstinkt á la Rafael Nadal
6) Die selten gelehrte 'Winner-Formel' für deine Vorhand
Deine Vorhand beginnt mit deiner Fußstellung.
Welche Optionen hast du?
Bei der offenen Fußstellung stehst du frontal zum Ball.
Was bedeutet das?
Du stehst quasi breitbeinig zur Filzkugel (John Wayne Style :-) ), dein Bauch zeigt zum Netz und zum Gegner. Der großartige Carlos Moya hat früher in den 90er Jahren diese Stellung zum Ball populär gemacht.
Du erfährst gleich, mit welcher Fußstellung du mehr Bumms in deine Vorhand bekommst.
Bleib dran.
Die seitliche Stellung ist anders. Dabei steht dein linkes Bein vorn, das rechte hinten. Wenn du Linkshänder bist, dann steht bei der Vorhand das rechte Bein vorn und das linke hinten.
Das ist tatsächlich bei jedem Spieler anders.
Es gibt Spieler, die spielen ihre Vorhand mit der offenen oder der seitlichen Fußstellung zum Ball. Du wirst in deinem Verein aber auch Spieler finden, die immer mal wieder wechseln.
Ob jetzt bewusst oder unbewusst, das sei mal dahin gestellt ;-)
Probieren geht über philosophieren.
Teste auf dem Court, mit welcher Fußstellung du ein besseres Gefühl in deiner Vorhand hast. Nutze auch deine Trainingsspiele, um für dich individuell herauszufinden, welche Fußstellung für dich besser passt.
Was ist besonders wichtig?
Ich kann dir aus Erfahrung einen wichtigen Tipp mitgeben:
Achte auf dein Gefühl beim Schlag.
Selbst wenn deine Vorhand nicht wie am Seil gezogen kommt, kannst du dennoch ein gutes Gefühl haben.
Hier ein paar Ideen, woran du ein gutes Gefühl beim Schlag spürst:
1) Du merkst sofort nach dem Schlag, dass der Ball zu weit hinter die Grundlinie fliegt
2) Du kannst vollkommen bewusst die Richtung des Schlages kontrollieren
3) Du spürst sofort, nachdem der Ball dein Racket verlassen hat, dass der Ball ins Feld geht
4) Du spürst sofort, nachdem der Ball dein Racket verlassen hat, dass der Ball seitlich ins Aus fliegt
Wenn du seitlich zur Vorhand stehst und Rechtshänder bist, dann ist der linke Fuß vorne. Als Linkshänder ist der rechte Fuß vorne bei der Vorhand.
Bei der offenen Stellung sind beide Füße nahezu auf einer Höhe.
Hier ein cooles Video zur Fußstellung:
Das Timing und der Abstand zum Ball sind entscheidend für deinen Schlag.
Du kannst eine hervorragende Vorhand-Technik haben. Aber das bringt dir nicht viel, wenn der Abstand zum Ball ein Problem ist.
Ich habe früher im Verbandstraining gelernt:
Triff den Ball im Aufsteigen, vor dem Körper!
Ich finde, dass dieses Prinzip hervorragend den Abstand zum Ball beschreibt.
Es gibt keine Zentimeter-Angabe, die dir genau sagt, du musst 22 cm Abstand zum Ball halten. Es ist auch vollkommen menschlich, dass du in einem Match mal zu eng am Ball und mal viel zu weit weg von der Kugel stehst.
Mach dir nichts draus.
Was kannst du tun?
Ermuntere dich immer wieder, dass du deine Vorhand so oft wie möglich im Aufsteigen, vor dem Körper, triffst.
Du erfährst gleich, welche Variationen die besten für deine Vorhand sind.
Mit diesem Prinzip im Kopf kannst du dich selbst korrigieren. Beispielsweise bei einem Medenspiel, wenn deine Vorhand ständig zu kurz kommt oder du zu viele Fehler machst. Hier würde ich mich an den Rat des großartigen Sportpsychologen Robert M. Nideffer halten:
Analysiere im Wettkampf nie, korrigiere stattdessen!
Du kannst deine Vorhand in drei verschiedenen Variationen spielen:
Gerade, also ohne Drall, ist die riskante Variante.
Wenn du deine Vorhand gerade spielst, dann fliegt der Ball in der Regel schneller über das Netz. Der Ball dreht sich in der Luft weniger. Du solltest also, jetzt kommt ein bisschen Physik, den Ball über Höhe der Netzkante treffen.
Denn:
Wenn du den Ball unterhalb der Netzkante triffst und einfach gerade und ohne Spin auf den Ball prügelst, dann fliegt dieser straight hoch.
Das Ergebnis?
Genau, deine Vorhand wird vermutlich ins Aus fliegen.
Die zweite Variante ist der Topspin.
Du erfährst im weiteren Verlauf dieser Anleitung noch mehr über den Spin und den Killerinstinkt bei deiner Vorhand.
Beim Vorhand-Topspin gibst du dem Ball den sogenannten Vorwärtsdrall mit. Der Ball dreht sich in der Luft vorwärts, je nach Drall auch etwas seitlich - zusätzlich.
Der Topspin wird sehr gerne von den spanischen Sandplatzwühlern mit der Vorhand gespielt.
Was ist besonders cool am Topspin?
Auf Sand nimmt der Topspin beim Absprung auf der gegnerischen Seite ordentlich Fahrt auf. Der Ball ist langsam in der Luft, wird mit dem Absprung aber schnell, höher und gemeiner.
In diesem Slow-Motion-Videio siehst du, wie auch du eine perfekte Vorhand mit Topspin spielen kannst:
In dem folgenden Video siehst du die Rückansicht von Roger Federer.
Achte genau darauf, wann er sich zur Vorhand bereit macht. Analysiere, wie früh er ausholt und wie er sich zum Schlag positioniert.
Du kannst hier eine Menge für deine Vorhand lernen:
Im nächsten Video siehst du Roger von vorne.
Hier kann ich dir nur empfehlen exakt darauf zu achten, wie er mit seinem Schlägerkopf unter den Ball kommt. Schaue dir ab, wie er aus dem Handgelenk heraus dem Ball genau sagt, was er tun soll. In dieser Studie wird belegt, wie wichtig das Zusammenspiel aus der Rotation des Oberkörpers ist, um maximalen Racket-Speed bei der Vorhand zu kreieren.
Hier ist das Video:
So, du bist jetzt einigermaßen fit, um eine grundsolide Vorhand zu spielen.
Du bekommst jetzt noch einen Guide an die Hand, wie du die bisherigen Infos für deine Vorhand nutzt.
Halt, warte.
Dein Trainer erschießt dich während eurer Trainerstunden?
Mit Silben?
Und du weißt vor lauter Anweisungen nicht mehr, wie du bei der Vorhand ausholen sollst?
Das Problem kenne ich.
Du willst nur eine druckvolle und konstante Vorhand spielen, die im ganzen Club gefürchtet wird. Doch du kommst nicht weiter. Im Mannschafts- und Turnierspiel schubst du die Vorhand sogar nur.
Dann ärgerst du dich, zweifelst an dir und weißt nicht, was du tun kannst.
Investiere fünf Minuten deiner Zeit und lies diesen Artikel aufmerksam bis zum Ende.
Ich habe Lösungen für dich, die mit deiner Technik und mit deinem Kopf zu tun haben.
Deine Vorhand wird giftiger, druckvoller und stärker, wenn du deine Technik mit der richtigen Mentalität verbindest.
In diesem Abschnitt geht es unter anderem um:
1) Deine Technik
2) Deinen Killerinstinkt
3) Deinen Kopf
Warum?
Das erzähle ich dir in den folgenden Abschnitten.
Hier ist die Geschichte:
Damals saß ich mit großen Augen vor dem Fernseher.
Er hatte lange Haare und trug ein Stirnband. Er klopfte sich mit dem Racket die Asche von den Grätensohlen. Er sah aus wie ein Indianer.
Er war cool und viele Kinder in meiner Trainingsgruppe wollten so spielen wie er.
Und er hatte einen speziellen Pfeil im Köcher: die Vorhand.
Carlos Moya spielte die beste Vorhand im Herrentennis. Seine Schleife bei der Ausholbewegung ist unvergessen. Die offene Körperstellung ahmte ich vor dem TV mit einem Kochlöffel nach.
Ironie des Schicksals: Heute trainiert er den Spieler mit der zweitbesten Vorhand: Rafael Nadal.
Komm, Roger spielt die beste Vorhand ;-)
Carlos spielte genau das, was wir uns als Clubspieler wünschen.
Wir transformieren in diesem Artikel deine Vorhand in drei Schritten zu einer “Moya-Vorhand”.
Mein Ziel für dich: Mehr Winner und mehr Konstanz mit deiner Vorhand.
Wir starten mit deinem Körper.
Dein Trainer wird dir vermutlich schon unzählige Male erklärt haben, wie du deine Vorhand spielen sollst. Er verbessert dich bei Fehlern und macht dich immer wieder auf Kleinigkeiten aufmerksam.
Das sollte er zumindest tun ;-)
Es gibt ein paar Basics, die deine Vorhand beinahe auf Knopfdruck konstanter machen. Bedenke immer, dass Tennis ein verflucht komplexer Sport ist. Du wirst für Verbesserungen Geduld brauchen.
Dazu gehört, dass du in die Knie und auf den Ball zu gehst. Sehr viele Spieler sind nervös und ängstlich auf dem Court. Diese innere Haltung zeigt sich dann bei den Schlägen. Sie gehen aus dem Schlag raus, fallen in Rückenlage und besitzen keinerlei Mut.
Diese Studie hier belegt, dass das Einsetzen der Schulter-Hüft-Drehung bei der Vorhand einer der großen Unterschiede zwischen guten und sehr guten Tennisspielern ist.
Merke dir: Sobald du in deinem Match merkst, dass deine Vorhand nur wie ein trauriges Würmchen ins gegnerische Feld kriecht, prüfe deine Knie und deine Beinarbeit. Du solltest vom Einspielen an auf die Kugel zugehen. Warte nicht, bis der Ball bei dir ist. Gehe auf ihn zu und heiße ihn in deiner Welt willkommen.
Einen Kniff, den ich früher immer genutzt habe:
Ich habe mich beim Einspielen bewusst einen Schritt näher an die Grundlinie gestellt. Das sorgte dafür, dass ich die Bälle des Gegners direkter im Aufsteigen nehmen konnte. Der psychologische Effekt war, dass ich mich selbst aus meiner Komfortzone schmiss. Anstatt mich nach hinten fallen zu lassen und mich zu verstecken, ging ich einen Schritt auf den Ball und den Gegner zu.
Das sah auch der Gegner.
Du kannst diese Fehlerquellen umgehen, wenn du dir merkst:
Wenn du bereits ein paar Jahre das Racket schwingst, dann sind viele Abläufe in deinem Unterbewusstsein gespeichert. Oder konzentrierst du dich auf das Umdrehen des Schlüssels, wenn du morgens ins Auto steigst?
Selbstverständlich läuft das vollkommen automatisch ab.
Bei deiner Vorhand ist es ähnlich.
Je voller der Kopf, desto schlechter die Vorhand. Du musst nicht auf jede Kleinigkeit achten. Investiere dein Budget an Konzentration lieber in die Basics, die deinen Schlag besser machen.
Sobald diese Basis zum Abschuss deiner Vorhand-Rakete bereit ist, kannst du dich um deine Mentalität kümmern. Als Mentalcoach kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass die Einstellung zu deinen Schlägen manchmal wichtiger als der ideale Treffpunkt ist.
Klar, du musst die Kugel sauber treffen. Doch bevor du die Kugel triffst muss dein Kopf intensiv und auf den Punkt genau arbeiten. Der Kopf ist dein Werkzeug, um deine technischen Fertigkeiten ideal auf dem Platz umsetzen zu können.
Wie sollte deine innere Haltung aussehen?
Das klären wir genau jetzt für dich auf.
Deine innere Haltung beeinflusst deine Schläge.
Wenn dein Kontrahent zu kurz spielt und du einen Winner mit deiner Vorhand spielen willst, wie solltest du diesen Schlag mental angehen?
Ich habe zwei Varianten aus meinen Coachings mit Spielern mitgebracht.
Variante A:
“Oh je, jetzt habe ich die Chance mit der Vorhand aggressiv zu spielen. Mensch, dieser Druck, jetzt was besonderes spielen zu müssen, der ist wirklich ekelhaft. Der Ball ist gleich da - wie soll ich nur spielen? Cross? Longline? Schnell? Langsam? Oder einen Drop Shot? Ah, verdammt. Der Ball ist da. Einfach Augen zu und durch!”
Variante B:
“Cool bleiben und ran an die Kugel. Ball am höchsten Punkt treffen und dann ab dafür. Das ist eine Chance und diese werde ich nutzen. Vielleicht wird es kein direkter Punkt, aber dann schließe ich den Ballwechsel mit dem dann folgenden Schlag ab. Das wird kein Problem. Ich weiß, dass ich das hinkriege!”
Variante A ist weitaus häufiger in den Köpfen von Spielern verbreitet.
Aber bringt dich eine innere Haltung zum Ziel? Spielst du deine Vorhand konstanter, mutiger und mit mehr Gewinnschlägen, wenn du zögerlich denkst?
Wir beide kennen die Antwort und haben diese selbst auf der roten Asche erlebt.
Im Mentalcoaching nenne ich es den Killerinstinkt.
Du musst frei von Zweifeln sein. Du brauchst einen klaren Plan, um Winner zu spielen. Rafael Nadal wird sich keine Gedanken machen, wenn der Gegner zu kurz wird. Er geht ran an die Kugel und schlägt sie - fertig.
In seinem Kopf wird es keine Zweifel geben.
Oder sieht er so aus, als hätte er Zweifel? ;-)
Schmeiß` den Gedankenmüll aus deinem Kopf. Alles, was dich zweifeln lässt, muss raus in die schwarze Tonne.
Halte deine gedanklichen Abläufe simpel und orientiere dich an Variante B. Du kannst aus dieser Option sogar noch einiges wegstreichen. Je weniger du an Gedanken im Kopf hast, desto besser spielst du deine Vorhand. Es sind die kleinen Details, die aus deiner Vorhand das Maximum herausholen.
Diese Studie hier zeigt, wie kleine Veränderungen in den Bewegungsabläufen die Umdrehung beim Topspin erhöhen oder verringern können.
Verrückt, oder?
Analysiere nach einem ärgerlichen Fehler mit deiner Vorhand, wie sehr deine Gedanken von Zweifeln geprägt waren. Anschließend überlegst du, was du technisch falsch gemacht hast.
Sobald dein Gegner dir ein Ei ins Niemandsland legt, hast du verschiedene Möglichkeiten zur kontrollierten Attacke.
Du kannst deine Vorhand als Treibschlag spielen. Du nimmst Tempo raus, packst mehr Spin rein. Spiele etwas höher über das Netz. Setze dir als Ziel, dass dein Gegner aus dem Lauf heraus spielen muss.
Dein Plan kann so ausschauen:
Entscheidend bei dieser Variante ist, dass du nicht schnell und flach spielst.
Eine schnelle und flach gespielte Vorhand birgt in dieser Spielsituation ein hohes Risiko für einen Fehler, über den du dich noch minutenlang ärgerst.
Der Winkel für eine schnelle und flache Vorhand ist in diesem Beispiel zu schmal. Du kannst schnell und flach spielen, wenn du brachial durch die Mitte spielen möchtest:
Die sind Bilder für deinen Kopf, damit du im Match gedanklich voll auf der Höhe sein kannst.
Rafael Nadal sagte es in einem Interview sehr treffend:
“It has evolved into a tennis of hitting harder, of hitting without thinking. It does not require point preparation to find the winning shot. Most of them play similarly (...) I don't like it. I like the tactics.”
Jepp, die meisten knallen einfach nur noch drauf. Kaum jemand spielte Tennis mit Köpfchen oder macht sich Gedanken, wie er smarter spielen kann. Nimm diese kleinen Taktiken für deine Vorhand und finde für dich heraus, wie du ein besseres Tennis mit einer cleveren Vorhand spielen kannst.
Du hast jetzt deine körperlichen und mentalen Basics beisammen, um eine verdammt gute Vorhand spielen zu können. Nun kümmern wir uns um den taktischen Part. Wir schauen, wie du deine Vorhand wohin spielen kannst.
Überraschung: Auch diesen Schritt halten wir simpel, damit du möglichst wenig Gedanken in deinem Kopf hast.
Bediene dich einer simplen Formel:
Weniger Tempo, mehr Präzision. Mehr Tempo, weniger Präzision.
Wie oft siehst du in deinem Verein jemanden eine Vorhand mit vollem Tempo hinten ins Rückhand-Eck des Gegners zimmern?
Vermutlich recht oft.
Wie konstant kommt dieser Schlag? Von zehn Versuchen gelingen wie viele? Vielleicht drei? An guten Tagen.
Novak Djokovic macht kaum Fehler. Es gibt im Jahr mehr Feiertage als Unforced Error vom ‘Djoker’.
Warum?
Der Serbe hält sich konstant an die eben beschriebene Formel. Er spielt zu 97% die Vorhand cross. Dabei bleibt er den Linien fern. Wenn der Gegner zu kurz wird, dann bedient er sich ebenfalls dieser Formel.
Er spielt mit hohem Tempo durch die Mitte.
Oder er spielt mit Spin und weniger Tempo nah an die Seitenlinien.
Dank seiner beinahe buddhistischen Ruhe hat er keinerlei Probleme diese Formel über sechs Stunden anzuwenden. Das ist einer der Gründe, warum er fast jedes Match gewinnt.
Nun bist du kein Buddha in Ausbildung.
Dennoch kannst du diese Formel so oft es dir möglich ist nutzen. Du wirst viel weniger Fehler mit deiner Vorhand machen und auf der anderen Seite mehr Winner schlagen. Du spielst vermutlich nicht als Profi auf der ATP-Tour. Und aus genau diesem Grund möchte ich dir noch eine weitere, sehr wirksame Waffe verraten.
Diese Waffe kannte ich zuvor nicht. Ich habe sie durch unzählige Gespräche im Mentalcoaching erfahren.
Von Spielern wie dir.
Die Waffe lautet:
Lasse deinen Gegner möglichst viele Bälle aus dem Lauf heraus spielen.
Es ist nicht nötig jede zweite Vorhand als einen direkten Winner spielen zu wollen. Das macht Spaß. Es sieht für den Zuschauer spektakulär aus. Doch Schönheitspreise werden beim Tennis nicht vergeben,
Du willst die entscheidenden Punkte machen, dich weiterentwickeln und tolle Ballwechsel als Sieger beenden.
Wenn du zwischen LK 10 und 20 spielst, dann gewinnst du die meisten deiner Matches durch die Fehler deiner Gegner. Nicht durch deine eigenen Gewinnschläge.
Dein Gegner macht mehr Fehler, wenn er aus dem Lauf heraus spielen muss. Ich empfehle dir, dass du deine Kontrahenten durch deine peitschende Vorhand zum Laufen bringst. Lass sie rechts-links laufen. Spiele gegen die Laufrichtung.
Dein oberstes Ziel sollte lauten:
Der Gegner muss jeden Ball aus der Bewegung heraus spielen.
Im Laufe des Ballwechsels kann es dann passieren, dass dein Gegner zu kurz wird. Er legt dir ein Ei ins Halbfeld. In diesen Situationen kannst du attackieren und auf den Punkt gehen - klar. Doch auch in diesen Spielsituationen kann ein Treibschlag die bessere Wahl sein.
Ein Schlag mit deiner Vorhand, der mit weniger Tempo und mehr Spin gespielt wird. Der Treibschlag hat das Ziel den Gegner so weit wie möglich aus dem Feld zu bewegen.
Diese Variation wird gern höher über das Netz gespielt. Ziel ist es trotz niedrigem Risiko den Punkt zu gewinnen. Der Punkt wird im Idealfall durch deinen erzwungenen Fehler des Gegners erspielt.
Die Zutaten für einen effektiven Treibschlag sind:
Ein Rafael Nadal spielt sehr gerne aus dem Halbfeld heraus diese Art von Vorhand. Er spielt keinen geraden, flachen Ball. Seine Vorhand fliegt höher über das Netz, mit mehr Spin und erhöhter Präzision.
Ich empfehle dir den Treibschlag vor allem in Turniermatches einzusetzen, um Vertrauen in deine spielerischen Fähigkeiten zu gewinnen.
Auf diesem Vertrauen kannst du aufbauen und dein bestmögliches Tennis abrufen.
Eine kleine Anekdote:
Ich habe früher einen großen Denkfehler gehabt. Vor diesem möchte ich dich bewahren. Ich habe stets gedacht, dass ein zu kurzer Ball des Gegners eine Einladung. Ich dachte, ich müsse dieser Einladung folgen und sofort den direkten Winner mit meiner zaghaften Vorhand spielen. Das war allerdings Unsinn. Die leichtesten Schläge sind beim Tennis die kompliziertesten, da diese Schläge im Kopf gespielt werden. Und der Kopf war bei mir eine riesengroße Baustelle. Denk kurz nach, wann du das letzte Mal eine ärgerliche Vorhand aus dem Halbfeld verschlagen hast. Dir wird auffallen, dass bereits deine geistige Haltung für diesen Schlag nicht korrekt war.
Du hast dir zu viel Druck gemacht. Ich empfehle dir, dass du diese zu kurzen Schläge des Gegners ab sofort nicht mehr als eine Einladung betrachtest, sondern als einen komplizierten Schlag, der deine volle Aufmerksamkeit benötigt. Mit dieser Einstellung wirst du weniger Fehler machen, mehr tolle Punkte erspielen und vor allem weniger Druck auf den Schultern spüren.
Du hast nun einen Plan, um eine druckvolle und gefürchtete Vorhand zu spielen.
Klappt beim Tennis alles von heute auf morgen?
Auf keinen Fall. Du wirst Mut und Geduld brauchen. Dazu benötigst du eine erhöhte Frustrationstoleranz. Humor ist dein Freund. Wenn dir das nächste Mal eine Vorhand drei Meter ins Seitenaus fliegt, dann lach über dich selbst.
Warum ist Humor wichtig?
Er gibt dir die Chance deine Fehler schneller zu analysieren. Wer voller Wut von Punkt zu Punkt trottet, der analysiert nicht, der jammert.
Wir halten fest:
3 Kommentare
ich bin Anfänger, und fand den Artikel sehr hilfreich! Aktuell besitze ich noch keinen eigenen Schläger, weswegen ich nun auf der Suche nach einem neuen Schläger bin. Auf http://www.tennisschlaeger.info/ werden Head, Babolat und Wilson als beste Marken genannt. Welche dieser Marken bzw. Schläger eignet sich denn am besten für einen Anfänger? Gibt es überhaupt spezielle Anfängerschläger? Macht das Sinn, oder kann man sich gleich einen richtig guten Schläger kaufen?
LG
Was denkst du?