Tennis ist eine sehr komplexe Sportart.
Ja, das ist eine gängige Floskel. Dennoch steckt darin so viel Wahrheit! Vor Allem für den „normalen“ Breitensportler. Du brauchst die entsprechende Technik, um Deine Schläge mit der notwendigen Präzision dorthin zu spielen, wo es dem Gegner weh tut.
Dabei darfst Du die 4 anderen, wichtigen Aspekte jedoch nicht vernachlässigen. Die da wären: Fitness, mentale Stärke, Taktik und sogar das Tennis Equipment.
Inklusive der passenden Besaitung. Besonders Letztgenannte wird häufig unterschätzt.
Nur wenige Breitensportler sind sich der Tatsache bewusst, dass ein auf Dein Spiel abgestimmter Tennisschläger die Qualität Deines Tennis enorm verbessert.
Ich würde mich sogar weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, das richtige Racket kann bis zu 20 Prozent an Spielstärke ausmachen.
Die Frage sollte also lauten: „Möchtest Du dieses Potenzial vergeuden oder zu Deinen Gunsten verwenden?“
Übrigens: derselbe Schläger mit einer anderen Besaitung / Bespannungshärte, kann dafür sorgen, dass Du Dich wesentlich selbstbewusster fühlst.
Oder der Schläger Dir wie ein Fremdkörper in der Hand vorkommt!
In Sachen Tennisschläger gibt es so viele Dinge zu beachten.
Unter anderem solltest Du die richtige Griffstärke auswählen, um Verletzungen vorzubeugen. Parallel bestimmen Gewicht, Besaitungsmuster, Material, Kopfgröße, Balancepunkt, Rahmen und Form unmittelbar die Eigenschaften Deines Schlägers. Ist dieser dann gewählt steht eine mindestens genauso schwierige Aufgabe bevor: die passende Saite(n) für Deinen Schläger auszuwählen!
Hier kommt es nicht nur auf den Hersteller und das Produkt an. Sondern ebenfalls auf die Bespannungshärte und ob Du ggfs. unterschiedliche Saiten zeitgleich verwendest (hybrides Setting).
Jede Kleinigkeit kann große Veränderungen nach sich ziehen. Ich selbst habe viele Jahre gebraucht, um mein aktuelles Setting herauszufinden. Dazu habe ich etliche Hersteller und Produkte gegeneinander verglichen. Immer wieder! Nicht nur Schläger, sondern auch Besaitungen.
Was stetiges Testen voraussetzt und nicht immer zwangsläufig zu guten Ergebnissen führt.
Einige Veränderungen werden sich nicht gut anfühlen und Du musst doch nochmal nachjustieren. Andere Veränderungen lassen Dich das Vorherige komplett bezweifeln, obwohl es Monate gedauert hat, zu diesem Punkt zu gelangen!
Glaubst Du mir nicht, dass das Tennis Equipment so große Auswirkungen hat?
Ich weiß es aber aus eigener Erfahrung und kann Dir eine Story dazu erzählen. Die zwar nicht direkt mit der Spielstärke zu tun hat, aber sehr gut aufzeigt, warum die richtige Auswahl des Tennis Equipments so essenziell ist!
Wir schreiben das Jahr 2022. Die Winter-Saison 2022/2023 ist in vollem Gange.
Damals habe ich beim Training ein unangenehmes Gefühl in meinem Handgelenk verspürt. Zunächst dachte ich mir Nichts dabei. Glaubte, es würde bis zum nächsten Training von allein wieder verschwinden. Doch es wurde schlimmer, stechender bei gewissen Bewegungen.
Eigentlich wollte ich deshalb beim letzten Punktspiel aussetzen, um dem Körper Zeit zu geben. Doch es kam anders, weil wir sonst keine 4 Spieler für das Punktspiel zusammenbekommen hätten. Kennt glaube ich jeder Mannschaftsführer nur zu gut, oder? Notgedrungen spielte ich also unter Schmerzen. Im Nachhinein betrachtet keine gute Idee!
Du musst Dir nur einmal vor Augen halten, wie belastend Tennis für Dein Handgelenk und die Schulter sein kann. (Nicht muss!) Kommt ein hart geschlagener Ball auf Dich zu und Du erwiderst dem mit einem Vorhandschlag, gibt es beim Aufprall einen Rückstoß.
Dein Handgelenk ist massiven Belastungen ausgesetzt. Im Normalfall spürst Du das nicht einmal.
Ergänzender Hinweis: Auch wenn das viele Spieler glauben, ein Dämpfer reduziert den Rückstoß des Schlägers nicht! Der Dämpfer hat AUSSCHLIESSLICH Auswirkungen auf den Sound Deiner Schläge. Vielleicht auch ein wenig auf Deine Gedanken im Kopf 😉!
Wenn Du jedoch leichte Probleme mit dem Gelenk hast – wie ich damals. Dann tut jede Kleinigkeit doppelt weh. Du merkst jede Bewegung und jeden noch so kleinen Kontakt.
Leider verschwanden meine Schmerzen nicht über Nacht. Auch nicht nach 4 Wochen kompletter Pause vom Tennis. Was mir sehr schwer fiel, weil ich den Sport so sehr liebe. Ein Gang zum Arzt, Medikamente und Dehnübungen machten meine Probleme nicht unvergessen. Die Situation zog sich über Monate hin, ich war sogar beim Orthopäden. Welcher mir 3 Optionen vorstellte:
Dehnen, Übungen machen und hoffen es verschwindet wieder. (Danke für‘s Gespräch Herr Doktor! :/)
Operativer Eingriff mit Möglichkeit auf bleibende Schäden.
Kortison-Spritze ins Gelenk mit potenziell möglicher Entzündung.
Ich bin in Punkto Arztbesuch eher konservativ eingestellt. Mir gefällt es nicht, wenn Ärzte sofort ohne Not Röntgenbilder machen wollen oder mal schnell einen operativen Eingriff. Oft haben Patienten hinterher größere Probleme als vor dem Eingriff. Ich ernähre mich vegan, bin sportlich und achte auf meinen Körper. In den letzten Jahren hatte ich selten Probleme.
Aus diesem Grund entschied ich mich zunächst für Option 1 und konzentrierte mich weiter auf die Übungen. Obwohl ich schon etwas enttäuscht von den Optionen war.
Jeden Tag morgens, mittags und abends Dehnübungen, die teilweise extrem schmerzhaft waren. Ich bezog nicht nur die Hand mit ein, sondern auch den Unterarm und Oberarm. Informierte mich bei YouTube über erfahrene Orthopäden, die zu dieser Thematik Videos gemacht hatten. Versuchte Zusammenhänge mit anderen Regionen auszuschließen.
Dazu habe ich mir ergonomische Geräte für die Arbeit gekauft, um nicht den ganzen Tag in unnatürlicher Weise vor dem Computer zu sitzen. Was viele solcher Probleme ja befeuert. (Stichworte: Tisch, Stuhl, Maus, Tastatur etc.)
Und dann kommen wir zurück zum eigentlichen Thema des Artikels: Ich habe mir die Frage gestellt, ob meine Handgelenk Verletzung vielleicht durch mein Tennis Equipment verursacht wurde? Zumindest in Teilen.
Ich habe mich das erste Mal in meiner Tennis-Karriere aktiv mit dem Thema Tennisschläger und Tennis Besaitung beschäftigt. Auf Medizin und den operativen Eingriff habe ich natürlich verzichtet. Vorher habe ich das Thema eher von mir weg geschoben und darauf vertraut, was meine Trainer mir sagten.
Tja was soll ich sagen, meine Recherche hat mir die Augen geöffnet.
Überall wo man hinsah, war die Rede von Armprobleme beim Umstieg auf den Tennisschläger, den ich gespielt habe (Wilson Blade V7). Bei uns im Verein war der Blade V7 damals sehr weit verbreitet und tatsächlich folgten nach mir noch andere Spieler, die umgestiegen waren und plötzlich mit Schmerzen kämpften. Problematisch ist jedoch nicht ausschließlich der Schläger selbst gewesen, sondern die Kombination mit der Luxilon Alu Power.
Bis heute verstehe ich den Hype um diese Besaitung ehrlich gesagt nicht. Sie ist verhältnismäßig teuer, hält nicht sonderlich lang.
Sowohl der Blade als auch die Alu Power waren ohnehin nicht gerade für Armschonung bekannt. In Kombination fast schon eine Prophezeiung für Verletzungen. Kurioserweise nutzten die Kombination alle Spieler im Verein, welche den Schläger spielten. Einer der Trainer hat die empfohlen und auch immer schön mit Alu Power besaitet. Unser örtlicher Tennis Store war dazu ähnlich eingestellt, wo genau diese Kombination am häufigsten verkauft wurde.
Verrückt, wenn nicht sogar schon fast fahrlässig!?
Das Ende vom Lied: Ich beschäftigte mich intensiv mit Schlägern, Saiten und deren Eigenschaften. Wollte selbst wissen, was richtig ist und was Du besser nicht mit Deinem Schläger machst. Probierte selbst viele neue Saiten auf dem Tennisplatz aus. Beim Training, in Wettbewerben und jeder anderen Möglichkeit. Nach einem Schläger- und Saiten-Umstieg wurden meine Schmerzen besser und verschwanden.
Seither habe ich keinerlei Probleme mehr mit dem Handgelenk. Außerdem hat mich die Situation veranlasst, anderen Tennisspielern die Augen zu öffnen!
Zunächst schrieb ich davon auf meinem Blog "Sandplatz-Tennis.de", wo ich seit 2021 regelmäßig über Tennis berichte. Später folgten Reviews von Schlägern, Saiten und Vielem mehr. Denn ich möchte meine große Leidenschaft für den Tennis-Sport verbreiten und möglichst viele Menschen vom Tennis begeistern. Anfänger und Fortgeschrittene Spieler finden dort jede Menge Tipps und Tricks. In den bereits veröffentlichten Artikeln gebe ich nämlich praxisnahe Einblicke und versuche dem Leser zu helfen, sich zu verbessern.
Mein Taktik eBook, die Tennis Bibel des Amateursports, mit über 650 Seiten voller Übungen, Taktiken, Spielzüge uvm. ist aber nicht Alles. (Bekommt zudem in Auflage 12 im Jahr 2025 nochmal ein großes Update von 120+ Seiten.)
Viele Jahre Erfahrung als aktiver Turnierspieler fließen in meine Arbeit ein. Obwohl ich mittlerweile sehr sportlich und gesund lebe, habe selbst einmal als „Couch-Potatoe“ begonnen. Mich dann zum ambitionierten Tennisspieler und später zum Tennis-Influencer entwickelt. Denn neben meinem Blog bin ich auch auf Instagram sehr aktiv! Früher war bereits der Weg von der Couch zum Kühlschrank eine sportliche Aktivität.
Ein Vorfall im Freundeskreis (Herzinfarkt) brachte mich dazu, mehr Bewegung und Aktivitäten in meinen Alltag zu integrieren. Um meinem Leben mehr Qualität zu verleihen, soziale Kontakte zu erhalten und mich neuen Herausforderungen zu stellen.
Das ist mittlerweile über 15 Jahre her.
Zwischenzeitlich stand ich unter den 1.500 besten Spieler Deutschlands in der Konkurrenz Herren 40, auch wenn das nur eine inoffizielle Rangliste ist und keine großen Auswirkungen auf Turniere hat. (Für einen offiziellen Ranglistenplatz benötigen Spieler eine bestimmte Anzahl an Siegen oder Punkte.) Meine aktuelle LK11 will ich aber dennoch weiter verbessern und arbeite hart daran.
Das war übrigens ein weiterer Beweggrund meiner vielen Tests und Berichte im Blog.
Ich erhoffte mir selbst dadurch besser auf dem Platz zu werden.
Im Rahmen meiner Tests ist mir dann die Idee gekommen, den Lesern im Sandplatz Tennis Blog bei der Wahl der passenden Saite zu helfen. Denn viele Amateurspieler kennen sich schlichtweg nicht mit der Besaitung aus oder überlassen die Auswahl Anderen. Dem Trainer, dem Bespanner, Kollegen aus der Mannschaft oder dem Berater im Tennis Shop des Vertrauens.
Was, wie meine Story oben zeigt, nicht immer die beste Idee ist!
Du darfst nicht vergessen, ein Shop-Mitarbeiter denkt immer wirtschaftlich! Er versucht Produkte zu verkaufen, welche den Umsatz / Gewinn steigern. Natürlich möchte ich Niemanden etwas unterstellen, aber meiner Erfahrung nach decken sich Beratung und Bedürfnisse des Kunden nur in sehr wenigen Fällen. Ausnahmen bestätigen die Regel. In mehreren Ladengeschäften habe ich zwangsläufig (dahinter wartend) Empfehlungen gesehen, wo sich mir die Nackenhaare aufstellen.
Ich förmlich dazwischen Grätschen und dem Kunden sagen wollte: „Hör auf keinen Fall auf das, was der Verkäufer Dir da gerade gesagt hat!“. Mir als Kunde steht es allerdings nicht zu, in diese Gespräche einzugreifen. Letztlich muss es der Käufer selbst wissen/entscheiden. Was er allerdings häufig aufgrund fehlenden Wissens nicht tun kann und sich auf die Beratung verlässt.
Ein Grund mehr, sich zumindest etwas mit dem Tennis Equipment auszukennen, oder was meinst Du?
So erkannte ich, dass es hier Bedarf im deutschsprachigen Raum gibt. Tennisspieler in den Vereinen, gerade im Breitensport, kennen sich in der Regel kaum mit dem Tennis Equipment aus. Kaufen teilweise Schläger nach ihrer Form oder den Farben, die zu den Schuhen und dem Shirt passen.
Echt jetzt, Ronny? Ja, Alles schon live erlebt! Ich wollte das ändern.
Nein, ich MUSSTE das ändern!
Aus diesen Gründen habe ich meinen Tennis Saiten Ratgeber (Vergleich) im Jahr 2024 ins Leben gerufen. Den ich selbstverständlich fortlaufend verbessere, ergänze und weiterentwickle. Um die besten Informationen für meine Leser zu schaffen.
Im genannten Saiten Ratgeber sollen die Leser verschiedenste Saiten mit unterschiedlichen Eigenschaften vorfinden können. Alle Herstelle, alle Eigenschaften und natürlich sortiert nach Bewertung. Dazu passende Reviews von mir oder zumindest entsprechende Bewertungen aus der Community finden. Jeder Leser kann dabei helfen, die Neutralität zu steigern und Bewertungen von diversen Saiten einreichen. Ein Stück sind Tennis Besaitungen nämlich Geschmackssache und höchst individuell.
Ein Spieler, der auf dem Platz mit seinem Topspin dominieren will, wird sich nur in den seltensten Fällen eine Hart-Hitter-Besaitung auf den Schläger spannen. Die meisten solcher Spieler, werden eine Topspin-Unterstützung auf Saiten-Ebene suchen.
Wobei bei entsprechender Technik & extremen Topspin eine Power-Tennissaite durchaus Sinn machen KANN. Was wiederum vom Geschmack, dem Gefühl, dem Tennisspieler und dem Tennisschläger abhängig ist. Da spielen einfach extrem viele Faktoren mit rein. Vielleicht trauen sich deshalb viele Spieler nicht an das Thema ran. Es gibt nämlich Schläger die schon von Haus aus kraftvoll sind, wo eine Power-Saite zu viel des Guten sein könnte. Andere Schläger haben hingegen zu wenig Power und diese Saite könnte das gut ausgleichen.
Im Jahr 2024 habe ich im Saiten Ratgeber erstmals die TOP 3 Saiten der Community vorgestellt.
Denn alle Bewertungen im Blog addiere ich zu einer Gesamt-Benotung, die dann anhand der vergebenen Sterne sortiert werden kann. Meine Zeit ist für Reviews und Bewertungen jedoch begrenzt. Schließlich ist mein Blog nur ein Hobby neben meinem Vollzeit-Arbeitsplatz, der Familie und meinen eigenen Aufwendungen auf dem Tennisplatz, um ein besserer Spieler zu werden. Sodass ich letztlich ein Stück auf die Mithilfe der Leser angewiesen bin. Nur so kann ich über die nächsten Jahre eine noch größere Datenbank schaffen und den Ratgeber zu einem Vergleichsportal entwickeln. Ich bin jedoch sehr optimistisch, eine großartige Plattform für jeden Tennisspieler unterschiedlichen Geschlechts, Alter und Spielstärke zu schaffen.
Wie ich Eingangs bereits erwähnt habe, macht das Tennis Equipment 15 bis 20 Prozent der Spielstärke aus. Wer sein Schläger und die Saite auf seine Spielweise anpasst, wird damit unglaubliche Ergebnisse erzielen. Wie oft habe ich bei meinen Saiten-Test den Testschläger mit Testsaite für einen direkten Vergleich wieder in die Tasche gelegt und mit meinem Wettkampfschläger weitergespielt. Und auf einmal kam doppelt so viel Power aus meinem Arm, ich konnte einen extremen Topspin spielen und der Kick-Aufschlag auf die Rückhand des Gegners, brachte ihn zur Weißglut. Ich meine, wer will schon ständig mit der Rückhand über Schulterhöhe spielen? 😉
Wenn Du das Potenzial liegen lässt, bist Du selber Schuld!
Zumindest auf Breitensport-Ebene ist das allerdings eine Stellschraube, die wirklich einen Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann. Dich zu informieren, kostet Dich ja nichts. Wenn Du am Ende nach einem Test anderer Produkte feststellst, Deine Besaitung war doch sehr gut für Dich, so what! Dieser Test muss auch nicht mal viel Geld kosten. Leihschläger bekommst Du in jedem guten Shop. Sprich mit dem Inhaber, ob er Dir spezielle Saiten auf die Testschläger macht. Dann bekommst Du ein noch besseres Ergebnis bei den Tests.
Vergleichst Du jedoch überhaupt nicht und tust so, als wenn das Tennis Equipment völlig irrelevant wäre, dann musst Du mit den Konsequenzen leben.
Wenn Du Dich JETZT intensiver mit Deinem Schläger und der Besaitung beschäftigen willst, schau doch mal im Sandplatz Tennis Blog vorbei. Es wird sich definitiv lohnen!
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