Tennis für Anfänger: Die entscheidenden Rezepte, um schnell motivierende Fortschritte zu erzielen

Marco Kühn
von Marco Kühn

Ich kann dir virtuell nur um den Hals fallen.

Du hast dich für den besten Sport der Welt entschieden.

Du stehst am Anfang deiner Karriere und haderst noch mit dem Ballgefühl. Teilweise weißt du noch nicht, wohin dein Schlag fliegen wird. Du kannst den Ball auf dem Tennisschläger noch nicht wirklich kontrollieren.

Das ist kein Problem. Wenn du diesen Artikel aufmerksam bis zum Ende liest, dann wirst du morgen besser Tennis spielen.

Das ist meine persönliche Garantie.

Als Anfänger hast du einen dicken Vorteil in deiner Tennistasche: Du kannst dich zunächst mit den grundlegenden technischen Aspekten auseinandersetzen. 

In diesem Artikel werde ich dir Übungen vorstellen, die dir als Anfänger beim Tennis das Wichtigste mitteilen werden: 

Das Gefühl für den Ball.

Dein Bonus: Verbessere deine Schläge durch verbesserte Konzentration - schau hier.

Beim Tennis geht es nicht um Kraft. Du musst verstehen, wie sich so eine Filzkugel verhält, wenn du sie schlägst. Du musst lernen, was der Ball nach dem Absprung macht – wie er tickt, wie er sich dreht. 

Damit du bald so auf dem Platz jubeln kannst:

nadal

Schnell wirst du als Anfänger feststellen, dass der Ball ein Eigenleben besitzt. Je mehr Drehungen des Balles du verstehst, umso einfacher fallen dir die Schläge.

Ich schlage mit meinen Ausführungen gegen den Wind. 

Andere Internet- oder YouTube-Seiten werden dir andere Tipps geben. Mein Fokus bei Anfängern liegt auf dem Gefühl für den Ball – ohne dem geht es meiner Meinung nach nicht.

Du gehst am besten wie folgt vor:

  • nimm deinen Schläger in die Hand
  • schnapp dir einen Ball
  • tippe den Ball mit dem Schläger so oft wie möglich auf

Das Tolle an dieser Übung für Anfänger ist, dass du sie überall praktizieren kannst. Du benötigst nur einen ebenen Untergrund.

Und ein bisschen Glück mit dem Wetter ;-)

Zu dieser Übung möchte ich dir Stichpunkte mit auf den Schläger geben:

  • verkrampfe nicht mit dem Arm, mit dem du den Schläger hältst
  • finde schnell einen Rhythmus
  • gib nicht auf, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert
  • lass das Handgelenk locker und flexibel

Durch diese Übung wirst du verstehen, dass es beim Tennis um Rhythmus geht. Dies sollte fest in deinem Mindset verankert sein. 

Wir hatten hier über Alexander Zverev und seine mentale Stärke gesprochen.

Du gewinnst ein Gefühl für den Ball und den Schläger. Wenn du diese Übung bereits gut ausführen kannst, solltest du dich auf einen Treffpunkt in der Mitte deiner Bespannung konzentrieren. 

Leicht verständlich & anwendbar:

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Zu den Übungen

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Dies ist das zweite Level dieser Übung und erfordert von dir mehr Gefühl für Ball und Schläger.

Es ist zu Beginn normal, dass du bei dieser simplen Übung den Ball mal am Rahmen triffst. Nimm dies als Anlass dich mehr zu konzentrieren. Schaue den Ball genau an. Lass ihn nicht eine Sekunde aus den Augen. 

Versuche herauszufinden, wie sich der Ball dreht. 

Keep cool: Bleib als Anfänger beim Tennis entspannt 

Versuche alles simpel zu halten. 

Welche Fehler du unbedingt als Anfänger vermeiden solltest, klären wir gleich.

Nimmst du dir zu viel vor, dann verlierst du schnell die Lust. Deine ersten Schläge werden nicht immer so funktionieren, wie du es im Fernsehen siehst. Dein erstes Ziel auf dem Platz als Anfänger ist es die technischen Grundlagen zu beherrschen. 

Du wirst deine ganz eigene Technik finden. 

Es ist schwierig, technische Tipps zu geben. Da musst du deinem Trainer vor Ort vertrauen.

Was du versuchen solltest, habe ich dir in eine kleine Stichwortliste gepackt:

  • schlage den Ball von unten nach oben
  • lerne früh, den Schlägerkopf hängen zu lassen
  • beende jeden Schlag über der Schulter
  • im Idealfall schaust du nach dem Schlag auf deinen Ellbogen, der sich dann vor deiner Nase befindet

Arbeite nie mit Kraft, sondern mit Schwung. 

Lerne deine Hüfte und die Rotation im Oberkörper zu nutzen, um diesen Schwung aufzubauen. Reine Muskelkraft wird dir beim Tennis als Anfänger nicht helfen – im Gegenteil.

Wenn dein Trainer die Bälle zuspielt, schaue nicht auf deinen Trainer oder auf deinen Schläger. Wie wir weiter oben in diesem Artikel besprochen haben, gilt deine Aufmerksamkeit dem Ball. Der freie Arm dient dir als Hilfe. 

Du kannst mit der freien Hand auf den Ball zeigen.

Du bekommst nicht nur mehr Stabilität in deinen gesamten Körper, du hast ein Zielfernrohr, mit dem du den Ball anvisieren kannst. Lässt du den freien Arm nach unten baumeln, beraubst du dich einer wichtigen Hilfe. 

Nutze den Arm und gewöhne dir an, mit diesem auf den Ball zu zeigen.

Du hast jetzt schon eine Menge gelernt. 

Gratulation an dieser Stelle ;-)

Lesetipp: Mentales Training im Tennis

Wir gehen nun den nächsten Schritt.

Du weißt, dass es beim Tennis mehr um das Gefühl als um die Geschwindigkeit geht. Außerdem hast du verstanden, dass du Geduld mitbringen musst und nicht alles von Beginn an perfekt laufen wird. 

Vor allem beim Kick-Aufschlag.

Du kennst die wichtigsten technischen Grundlagen – den Rest wird dir dein Trainer vermitteln.

Wir kommen jetzt zu den Dingen, die dir als Anfänger zwischen Schläger und Netz stehen: die Anfänger-Fehler. 

Keine Angst, diese werden wir ganz sicher in den Griff bekommen. 

Es ist noch kein Roger Federer vom Himmel gefallen ;-)

Lesetipp: Die ultimative Anleitung für einen perfekten Aufschlag

sampras neu

Wohin solltest du als Tennis-Anfänger spielen?

Als ich mit Tennis begonnen habe wusste ich nicht, wohin ich zielen soll.

Das war zu Beginn ein großes Problem.

Auf der einen Seite will man tolle Gewinnschläge aus der Bespannung zaubern. Auf der anderen Seite unterlaufen einem dann auch ärgerliche Fehler.

Bevor du in deinen Matches hohes Risiko gehen kannst, solltest du ein gutes Gefühl für deine Grundschläge entwickeln. Diese Regel gilt nicht nur für dich als Beginner, sondern auch für Profis.

Ich empfehle dir, dass du dich als Anfänger darauf konzentrierst die folgenden Bereiche des Platzes anzuspielen:

tennis anfaenger tipp

Du ahnst es.

Dir werden trotzdem Fehler unterlaufen ;-)

Eine hohe Frustrationstoleranz ist wichtig, um beim Tennis eine konstante Entwicklung zu erreichen. Du wirst immer wieder Trainerstunden und Spiele mit vielen Eigenfehlern erleben. Drei Tage später spielst du dann tolles Tennis - besser als je zuvor.

Diese Schwankungen gehören zum Tennissport dazu.

Viele Fehler passieren dir, wenn du zu nah an die Seitenlinien spielst. Oder auch zu nah an die Grundlinie. 

Siehe:

tennis beginner fehler

Nach einem Fehler kannst du sofort überprüfen, ob du zu nah an die Linien gespielt hast. Wenn du merkst, dass du die Kugel zu genau platzieren wolltest, dann kannst du direkt im nächsten Ballwechsel diese Erkenntnis anwenden.

Das ist eine der schönen Dinge im Tennis. Du lernst schnell und kannst dein neues Wissen direkt anwenden.

Leicht verständlich & anwendbar:

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Welche Fehler solltest du als Anfänger beim Tennis vermeiden?

Wir kommen gleich noch zu vielen weiteren Tipps für deinen Erfolg als Tennisneuling.

Mir ist es wichtig, dass du als Anfänger ganz bestimmte Fehler vermeidest. 

Schlage den Ball nicht von oben nach unten.

Die Logik erklärt diesen Fehler von allein. Holst du aus und spielst den Ball von oben nach unten, dann fliegt die kleine Filzkugel ins Netz. 

Viele Anfänger beim Tennis sind dermaßen konzentriert auf alle anderen Abläufe, dass sie ausgerechnet diesen Fehler begehen. Deswegen ist es wichtig den Schlägerkopf vor deinen Schlägen hängen zu lassen – bei Vor- sowie Rückhand. Das obere Ende deines Schlägers zeigt Richtung Boden, dein Handgelenk ist abgeklappt.

Dadurch ist es für dich einfacher den Ball von unten nach oben zu spielen und gut mit deiner Bespannung unter den Ball zu kommen. Durch diese Technik fällt es dir auch nicht so schwer schnell ein gutes Gefühl für den Ball und die Geschwindigkeit zu erlernen.

Niemals vergessen:

Gefühl und Kontrolle sind wichtiger, als ein schnell gespielter Schlag. Besonders für dich als Anfänger beim Tennis.

Nimm dir vor, den Ball Richtung T-Linie zu spielen. Dies ist die vordere Linie. Viele Anfänger machen den Fehler und kloppen die kleine gelbe Filzkugel quer über den Platz. 

Das macht zwar Spaß, bringt aber nichts und raubt dir auf Dauer nur den Spaß am Tennis.

Natürlich solltest du nicht versuchen genau auf die Linie zu spielen. Aber es wird dir helfen, wenn du Räume findest, die du treffen willst. Ich würde dir empfehlen zehn bis 20 Zentimeter vor und hinter der T-Linie anzuvisieren. 

Es geht nicht so sehr darum möglichst oft in diesen Raum zu spielen.

Viel wichtiger ist es, dass du ein Ziel und damit eine Orientierung für deine Schläge hast. 

Nochmal: setze das Gefühl für den Schlag immer über die Geschwindigkeit.

So, du hast deine Datenbank jetzt schon ganz gut gefüllt.

Zeit, mal ordentlich durchzuatmen:

durchatmen gif

Da bleibt aber noch eine Frage:

Wohin mit deinem Ehrgeiz als Anfänger?

Du wirst schnell feststellen, dass Tennis ein unglaublich anspruchsvoller Sport ist. 

Nicht nur körperlich wirst du gefordert, auch mental. Du musst dich auf viele Bewegungen gleichzeitig und nacheinander konzentrieren. 

Dann musst du auch noch direkt nach dem Schlag die Vorbereitung auf den nächsten Schlag stemmen.

Das ist eine ganze Menge, oder?! 😉

Sogar fortgeschrittene Spieler haben bei Turnieren und Mannschaftsspielen das Problem, dass sie zu viel wollen. Sie sind sogenannte Trainingsweltmeister. Auch du als Anfänger willst du natürlich möglichst schnell viel richtig machen auf dem Platz.

Merke dir:

Wenn du dir zehn Dinge auf die To-Do-Liste packst, die du auf dem Platz richtig machen willst, werden dir nur zwei oder drei gelingen. Findest du aber nur drei Dinge auf deiner Liste und führst zwei davon sehr gut aus, wirst du dich schneller verbessern und vor allem mehr Spaß haben.

Und der Spaß ist bei der ganzen Sache ja nichts ganz unwichtig.

Als Anfänger reicht es, wenn du dir zwei Ziele auf deine To-Do-Liste schreibst:

  • Schlägerkopf hängen lassen
  • Schlag über der Schulter abschließen

Dies sind die Grundpfeiler deiner Technik, die du zu Beginn als Anfänger auf dem Tennisplatz trainieren solltest. Auch wenn du gegen eine Wand spielst, mit einem Kumpel oder einer Kumpeline auf einem Hof ein paar Bälle spielst oder eben auf dem Platz – achte auf diese zwei Bewegungen.

Tipps für Anfänger, um dem Frust ins Gesicht zu grinsen

Erfolg ist eine Leiter, die man aber stets an die richtige Wand anlehnen muss.

Wie du gerade gelernt hast ist zu viel auf einmal zu wollen die schlechtere Taktik. Gib dich mit wenig zufrieden, um mehr Spaß an dem großen Ganzen zu haben. 

Auch aus deiner Schlägerwahl solltest du zu Beginn keine große Wissenschaft machen. Spiel ein paar Rackets zur Probe, schau welches Modell für dich am besten passt und schlag dann im wahrsten Sinne des Wortes zu. 

Nach einigen Jahren kannst du dich immer noch mit dem Material und den verschiedenen Vorzügen der unterschiedlichen Hersteller auseinandersetzen.

Bei Schmerzen im Arm, der Schulter oder dem Handgelenk ist ein Wechseln des Schlägers aber oft eine gute Lösung.

Tennis kannst du nicht zu häufig spielen.

Ich rate dir so viele Bälle wie möglich zu schlagen. 

Leicht verständlich & anwendbar:

Vergisst du unter Druck alle Basics, die im Training ohne Nachdenken funktionieren? Probiere meinen Mentalreport mit konkreten Übungen aus:

Zu den Übungen

Bereits über 8.120-mal heruntergeladen.

Als ich noch ein kleiner Junge war und gerade erst mit dem Tennis begann, spielte ich immer gegen unsere Hauswand auf der Terrasse – damals noch mit weicheren Bällen und meinem Kinderschläger, der immer mit einer bunten Bespannung besaitet war. Das Gute am spielen gegen eine Wand ist, dass du viele ähnliche Schläge in einem kurzen Zeitraum spielst. 

Durch diese vielen und identischen Schläge gewinnst du Gefühl und Sicherheit für deine Technik.

Wenn dein Tennisclub eine Ballwand besitzt, scheue dich nicht diese zu nutzen. Nimm dir ein paar Bälle mit, vier Stück, diese reichen aus, und spiele eine Stunde gegen die Wand. Zunächst eine halbe Stunde Vorhand, dann eine halbe Stunde Rückhand. 

Beim nächsten Mal wechselst du Vorhand und beidhändige Rückhand ab. 

Dies ist ein hervorragendes Training. 

Ich wünsche dir eine tolle Karriere und vor allem viel Spaß auf dem Tenniscourt.

Marco Kühn
Marco Kühn
Marco ist an der Grundlinie groß geworden und ehemaliger Jugendranglistenspieler. Heute hilft er mit seinem Blog Clubspielern besser Tennis zu spielen. Er schrieb bereits für tennisnet.com, tennisMAGAZIN, Tennis-Point und den Focus.

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8 Kommentare

Elli
Elli
Danke für den tollen Beitrag 👌😌 Ich habe den Artikel verschlungen 🙌🤗
Ich spiele sehr viel, habe im Juni begonnen und anfänglich sehr gute Fortschritte gemacht. Jetzt treffe ich trotz manchmal 5 x Spielen bzw. Training (1x 3erGruppe und 1-2 x Einzel) gefühlt keinen Ball mehr... vllt gehts ja anderen auch so?! Ich habe immer noch sehr viel Spaß und Lust aufs Spielen, bin aber schon ein wenig enttäuscht über die vermeintlichen Rückschritte... Vllt hast du ja einen aufmunternden Tipp für mich 😇😁
Marco
Marco
Hallo Elvira!

Danke für deinen Kommentar, freut mich.

Nun, stell dir ein kleines Kind vor, das Laufen lernt. Das Kind wird pro Tag 200 Mal hinfallen.

Aber:

Es steht immer wieder auf. Und läuft weiter.

Exakt so musst du an deine Tenniskarriere herangehen.

Beste Grüße
Marco
Marco
Marco
Hallo Elvira!

Danke dir für dein Feedback.

Schau:

Wenn ein Kind das Laufen lernt, dann fällt es 200 mal pro Tag hin.

Und:

Es steht immer wieder auf. Und lernt dadurch das Laufen.

Exakt so gehst du an deine Tenniskarriere heran.

Beste Grüße
Marco
Hawkeye Tennis
Hawkeye Tennis
Hi,

ein schöne geschriebener Artikel, sehr hilfreich für Einsteiger. Mir gefällt, dass die DInge möglichst Simpel gehalten werden und ich stimme überein, dass am Anfang Ballgefühl wichtiger ist als Technik.

Zusätzlich möchte ich allen Einsteigern noch empfehlen, mit sogenannten methodischen Tennisbällen zu starten. Diese Bälle sind weicher und leichter, sodass sie langsamer fliegen. Dadurch lassen sie sich auch besser kontrollieren und es fällt leichter, lange Ballwechsel zu spielen.
Marco
Marco
Danke dir für dein Feedback und weiterhin viel Erfolg beim Tennis!
Ignaschewski Kellner Walter
Ignaschewski Kellner Walter
Ja, diese Bälle sind gut, meistens rotweiß. Und, an der Ballwand kann man üben. Habe im Winter jeden Tag an der Garagenwand gespielt.
Marco Kühn
Marco Kühn
Hey Ignaschewski,

Super! Ich hoffe, du kannst davon jetzt profitieren!

LG
Bram
Bram
Super Beitrag, vielen Dank! Ich habe mit meiner Frau auch schon über das Thema Tennis gesprochen, da wir es beide sehr interessant finden.

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