Training mit der Ballmaschine: 6 smarte Übungen für großes Tennis

Marco Kühn
von Marco Kühn
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Es war irgendwann in den 90er Jahren in Meinerzhagen.

Verbandstraining.

Als man im Walkman noch zu seinem Lieblingslied spulen musste.

Die Ballmaschine war grün, groß und laut.

Von der Marke MIHA.

Coach Vogl stellte das "grüne Monster" ein.

Der Vorteil?

Coach Vogl konnte sich neben uns Kids stellen und besser korrigieren. Er war näher an den Spielern, konnte besseren Einfluss nehmen und war schneller mit der Verbesserung technischer Details.

Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir auf:

Durch das Nutzen der Ballmaschine kann der Trainer aus einer anderen Perspektive auf seine Schützlinge schauen. Diese neue Perspektive eröffnet weitere kleine Details, um an der Schlagausführung der Spieler zu feilen.

Und, worum es in diesem Artikel gehen wird:

Du kannst allein mit einer Ballmaschine trainieren. Wenn du genau weißt, wie.

Das magische "Wie?" werden wir gemeinsam in den nächsten Zeilen klären.

Leicht verständlich & anwendbar:

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Lass uns zunächst schauen:

Was kann eine Ballmaschine?

Wenn du noch nicht allzu lange das Racket schwingst und noch zu den Anfängern gehörst, hast du vielleicht noch nie von einer Ballmaschine gehört.

Oder eine gesehen.

Das ist nicht tragisch.

Eine Ballmaschine ersetzt den Trainer, wenn es um das Zuspielen der Bälle geht. Eine Ballmaschine spielt dir die Bälle in unterschiedliche Richtungen, mit unterschiedlicher Länge und unterschiedlichem Spin zu.

Die Ballmaschine ist aber nicht nur ein Trainerersatz. 

Sie kann auch problemlos dazu dienen, um allein zu trainieren. 

Ich kenne Leser, die haben ihre Ballmaschine auf Reisen dabei, um nicht aus dem Schlagrhythmus zu kommen. Du kannst aber nicht nur einfach ein paar Bälle schlagen. 

Du kannst ein richtiges Training mit einer Ballmaschine und ohne Trainer absolvieren.

Wie das im Detail funktioniert, das besprechen wir gleich.

Eine Ballmaschine kann dich mit Spin anspielen, sie kann dich laufen lassen, sie kann dir schnelle und langsame Bälle zuspielen.

Eben exakt das, was ein Trainer auch tut.

Vielleicht dreht Elon Musk ja völlig durch und bringt bald eine Tesla Ballmaschine auf den Markt, die wie John McEnRoe spricht.

Bis dahin aber ...

Welche Ballmaschinen gibt es?

Es gibt große, kleine. Tragbare und weniger tragbare Ballmaschinen.

Eine Google-Suche zeigt das folgende Ergebnis:

ballmaschinen
Von 500 Euro bis 2599 Euro ist alles dabei.

Für ein simples Training ohne Trainingspartner, so wie wir es in diesem Artikel besprechen, brauchst du keine 2599 Euro Ballmaschine. Von Lesern habe ich gehört, dass die Slinger Ballmaschinen sehr gut für "on the Road" sein soll:

slinger ballmaschinen

Wenn du Trainer bist und die Ballmaschine als festes Tool in dein Training integrieren willst, dann rate ich dir zu einem hochwertigen Modell, von dem du lange etwas hast und das zuverlässig für dich im Trainingsalltag funktioniert.

Trainiere allein mit der Ballmaschine: So wirst du ein besserer Spieler - ohne Trainingspartner

Kommen wir nun zur Praxis.

Bevor ich dir einen Trainingsplan für ein Training mit der Ballmaschine gebe, müssen wir uns auf die Details spezialisieren. 

Wissen ist Macht. 

Bei kaum einem anderen Sport ist das zutreffender, als beim Tennis.

Tennis ist ein mental und körperlich fordernder Sport. 

Nicht umsonst kann Tennisspielen das Leben um zehn Jahre verlängern, wie Studien belegt haben. 

Du wirst bei jedem einzelnen Schlag körperlich und geistig gefordert. Jeder Schlag besteht aus vielen, kleinen Details, die allesamt aufeinander aufbauen. Je besser du diese Bewegungskette bei jedem einzelnen Schlag schaffst, desto besser wird dein Schlag.

Hier mal nur ein kleiner Einblick in diese Bewegungskette, die du bei jedem Schlag auf dem Court ausführst:

  1. Ball anschauen
  2. Griffhaltung checken
  3. Schritte zum Ball hin
  4. Timing zum Ball
  5. Früh genug ausholen
  6. In die Knie gehen
  7. Vordere Schulter zeigt auf den Ball
  8. Hüftdrehung
  9. Einsatz des Handgelenks

Um nur ein paar kleine Details zu nennen.

Irre, was du da alles leisten musst.

Es gibt noch mehr Details, die hier aber den Rahmen sprengen würden. 

Du hast jetzt ein Gefühl dafür, was du bei jedem einzelnen Schlag alles unter einen Hut bekommen musst. Das ist auch der Grund, warum du nach dem ersten Satz deine Konzentration verlierst.

Es ist schier nicht möglich, über einen langen Zeitraum voll konzentriert perfektes Tennis zu spielen. 

Das berichtete auch Stefan van der Stigchel, Professor für kognitive Psychologie, in diesem Blogartikel. Dafür sind die Anforderungen an Geist und Körper bei jedem einzelnen Schlag zu hoch. 

Sei also fair zu dir, wenn du dich das nächste Mal im Medenspiel selbst zerfleischen willst.

Welche Übungen gibt es für ein Training mit der Ballmaschine?

Wir haben jetzt all die kleinen, feinen Details beisammen, die bei jedem Schlag entscheidend sind.

An dieser Stelle kommt jetzt die Ballmaschine ins Spiel.

Wenn du mit einer Ballmaschine trainierst, dann hast du einen großen Vorteil:

Du schlägst viele Bälle innerhalb kurzer Zeit.

Das ist entscheidend. 

In einer Trainingsgruppe mit drei oder vier Spielern schlägst du nicht annähernd so viele Bälle. Andre Agassi sagte schon, dass das Geheimnis zur Verbesserung des eigenen Spiels sei, viele Bälle in möglichst kurzer Zeit zu schlagen.

So simpel, so lehrreich, so wahr.

Die Ballmaschine gibt dir die Chance, kleine Details deiner Schläge in einer unglaublich hohen Intensität zu trainieren. Diese Kombination kann ein Gamechanger für dein Spiel werden:

Kleines Detail + Training in einer hohen Intensität = besseres Tennis.

Wir gehen da gleich noch detaillierter drauf ein.

Das Prinzip ist zunächst wichtig.

Eine hohe Intensität bedeutet:

Du spielst 45 Minuten mit der Ballmaschine und schlägst dabei 150 Bälle. In einer gewöhnlichen Trainerstunde mit mehreren Personen in einer Gruppe schlägst du vielleicht nur 40 bis 50 Bälle. Du kannst mit einer Ballmaschine deine Intensität um das Dreifache erhöhen.

Weiter gedacht:

Nach einer Trainerstunde, in der dir dein Trainer einen sehr hilfreichen Tipp für deine beidhändige Rückhand gegeben hat, kannst du anschließend mit der Ballmaschine diesen einen Tipp in einer hohen Intensität trainieren.

Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du in kürzerer Zeit eine bessere Rückhand spielst.

Wir haben das Prinzip der erhöhten Intensität durchgesprochen. 

Lass uns jetzt darüber sprechen, welche kleinen Details du mit einer Ballmaschine trainieren kannst. Das ist natürlich von Spieler zu Spieler völlig unterschiedlich. 

Ein Profispieler wird anders trainieren als ein LK 21er.

Aber die Prinzipien bleiben:

Kleine Details in einer hohen Intensität trainieren.

Das Training mit der Ballmaschine kannst du hervorragend für ein "Schwachstellen-Training" nutzen. 

Wenn du jetzt sagst: "Mein Spiel ist eine gesamte Schwachstelle", dann bleib cool. 

Du kannst dir ein kleines Detail nach dem nächsten nehmen und so langfristig und wirksam dein Spiel verbessern.

Lass uns jetzt kleine Details durchgehen, die du mit der Ballmaschine trainieren kannst. Wenn wir diese durchgesprochen haben, dann gebe ich dir noch eine kleine Idee für einen Trainingsplan mit der Ballmaschine mit.

Das erste kleine Detail lautet:

Übung #1: Vorhand Inside Out mit der Ballmaschine trainieren

Die Vorhand Inside Out ist ein Schlag, bei dem du deine Rückhand umläufst, um dann mit deiner Vorhand quer über den Platz zu spielen.

Schaue hier:

inside out

Um diese Vorhand spielen zu können, musst du viele kleine Schritte machen. Viele kleine Schritte sind bei jedem Schlag wichtig, um gut zum Ball zu stehen.

Daher die logische Idee:

Trainiere mit einer Ballmaschine die Vorhand Inside Out, mit Fokus auf deine Beinarbeit.

Du musst deinen Fokus nicht auf den Schlag an sich legen. 

Ziel dieses kleinen Trainings ist das Entwickeln deiner Beinarbeit. Die Beinarbeit ist ein Schlüssel zu besseren Schlägen und damit zu einem besseren Tennis. Natürlich kannst du deine Beinarbeit auch mit Linienläufen trainieren - keine Frage.

Aber ein effektives Training der Bewegung zum Ball, matchorientiert, ist dieses Training mit der Ballmaschine. Du wirst in kurzer Zeit viele kleine Schritte machen. Das ist ein Training deines Unterbewusstseins. 

Du zeigst deinen Geist, wie man viele kleine Schritte zum Ball macht.

Von diesem Training profitierst du dann bei jedem anderen Schlag. Du nutzt das Training der Vorhand Inside Out, um mit einem Schlag auch alle anderen Schläge zu verbessern.

Ein simples Prinzip. Kompliziert darf es auch nicht sein, denn das ist Tennis schon genug.

Dieses Prinzip ist der Kick-Off zu unseren Übungen. 

Kommen wir damit direkt zum nächsten Punkt.

Übung #2: Trainiere deine Bewegung zum Ball und deine Ausdauer mit einer Ballmaschine

Du kannst völlig gedanken- und planlos hunderte Bälle am Tag schlagen.

Du wirst nicht viel besser werden.

Du kannst aber auch eine Stunde lang mit vollem Fokus auf ein kleines Detail Bälle schlagen. Und du wirst dich in dieser einen Stunde effektiver verbessern.

Ein mögliches Detail?

Deine Bewegungen zum Ball.

Ein oft unterschätztes Detail bei vielen Spielern. Eine gute Bewegung zum Ball verbessert dein Timing beim Schlag. Du stehst besser zum Ball. Du gehst besser vorbereitet in den Schlag.

Wir können auch sagen:

Deine Bewegung zum Ball ist die erste Phase deines Schlages.

Ich habe früher mit einer Ballmaschine exakt diese kleinen Bewegungen zum Ball trainiert. Ich habe die Ballmaschine auf Vorhand und Rückhand eingestellt - und dann gib ihm. Kaum einen Gedanken verschwendete ich an die Schlagausführung.

Was tat ich stattdessen?

Ich fokussierte mich nur auf meine Füße. Große Schritte, um von der Stelle zu kommen. Dann kleine Schritte zum Ball hin.

Bewege dich dabei auf den Zehenspitzen. Viele kleine Schritte sind dein Ziel.

Dann, wenn du zum Ball bereit bist, bleib stehen beim Schlag. Ebenfalls ein Detail, das vielen Spielern abhandenkommt. Sie neigen dazu, in den Ball hineinzulaufen. Sie rennen in den Schlag, sie bleiben nicht stehen.

Daraus ergibt sich ein kleiner Drill, den du hervorragend mit der Ballmaschine trainieren kannst:

1) Große Schritte, um in die Bewegung zu kommen

2) Kleine Schritte zum Ball hin

3) Stehenbleiben bei der Schlagausführung

Aus diesem Drill kannst du eine 45- oder 60-Minuten-Session mit der Ballmaschine zaubern. Konzentriere dich dabei nur auf deine Bewegungen zum Ball und diesen Drill.

Geheimtipp:

Sage dir diesen Drill laut vor, wenn du dich auf dem Weg zum Ball machst.

Beispiel:

Der Ball kommt auf dich zu, sage dir: "Große Schritte!". Du bewegst dich direkt auf den Ball zu, sage dir: "Kleine Schritte, Zehenspitzen!". Dann, in der letzten Phase, sagst du dir: "Stehenbleiben".

Du kannst die Begrifflichkeiten auch abkürzen.

Zum Beispiel so:

"Groß!", "Klein!", "Stehen!".

Oder noch kürzer:

"G!", "K!", "S!".

Du wirst schnell merken, wie deine Bewegungen in einen Flow kommen. Du wirst einen stabilen Rhythmus spüren, der dich optimal zu deinen Schlägen führt. Dann kannst du dir als Aufgabe setzen, diesen Rhythmus zu halten. Achte nicht so sehr darauf, wohin deine Bälle fliegen. 

Es geht nicht darum, fehlerfreies Tennis zu spielen.

Es geht bei dieser Übung darum, einen Flow zu kreieren und diesen zu halten.

Plus:

Du wirst in kurzer Zeit enorm viele Schritte machen. Diese vielen Schritten gehen automatisch auf dein Herzkreislaufsystem. Du wirst nicht völlig am Ende sein. 

Aber du wirst deine Ausdauer trainieren. 

Und zwar so, wie du sie auf dem Tennisplatz auch wirklich benötigst.

Ich bin nicht der allergrößte Fan des Joggens.

Klar, das kann man machen und für viele Leute ist das ein guter Weg fit und gesund zu bleiben. Aber wenn du mal was am Knie hattest und eh verletzungsanfälliger bist, dann würde ich lange Ausdauerläufe von deiner Liste streichen.

Dann lieber ein Ausdauertraining in Form der Übung, die wir gerade besprochen haben. Da schlägst du viele Bälle UND tust was für die Pumpe.

Leicht verständlich & anwendbar:

Vergisst du im Match alle Basics, die im Training ohne Nachdenken funktionieren? Probiere meinen Leitfaden mit konkreten Übungen aus:

Zu den Übungen
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Übung #3: Trainiere allein mit der Ballmaschine deinen Treffpunkt bei Vor- und Rückhand

Wir schnappen uns das nächste kleine Detail.

Wann immer du im Match kein Gefühl bei deinen Schlägen und/oder zu viele vermeidbare Fehler machst, korrigiere sofort deinen Treffpunkt.

Was genau meine ich damit?

Dein Treffpunkt besteht aus zwei Elementen:

1) vor dem Körper

2) am höchsten Punkt

Diesen so wichtigen Treffpunkt kannst du hervorragend mit der Ballmaschine allein trainieren. Von außen wird das für Zuschauer nach nichts aussehen. Aber entscheidend ist, worauf du dich konzentrierst.

Was in deinem Kopf abläuft.

Stelle die Ballmaschine so ein, dass du nur Vorhand spielst. Wenn du deine Vorhände spielst, nimmst du dir nur zwei Aufgaben vor:

1) triff den Ball vor deinem Körper

2) triff den Ball am höchsten Punkt

Jepp, es ist wieder ein kleines Detail, das du trainierst. Und wieder ist es nicht allzu wichtig, ob du jeden Ball ins Feld spielst - oder nicht. Entscheidend ist, dass du die Murmel a) vor deinem Körper und b) am höchsten Punkt oder im Aufsteigen triffst.

Das hat wieder viel mit deiner Beinarbeit zu tun.

Und es hat sehr viel mit deiner Konzentration auf den Ball zu tun. Du trainierst mit dieser simplen Übung hervorragend deine Kopf-Schlag-Verbindung. Dein Unterbewusstsein lernt den idealen Treffpunkt des Balles und kann diese neu erlernte Fähigkeit besser im Match abrufen.

Übung #4: Trainiere mit Rückhand-Drills deine Schwachstelle im Spiel

Das Prinzip bleibt.

Das Detail bestimmst du.

Viele Clubspieler spielen eine schwächere Rückhand als Vorhand, weil sie auch weniger Rückhände als Vorhände spielen.

Macht halt auch nicht so viel Spaß, die Rückhand.

Aber wenn du immer mal wieder eine kleine Session Rückhand-Training mit der Ballmaschine in deinen Tennisalltag integrierst, dann kannst du auch auf deiner schwächeren Seite nur besser werden.

Ich habe früher meine Rückhand allein mit der Ballmaschine wie folgt trainiert:

1) ich habe 30 Minuten nur Rückhand gespielt

2) ich habe mich auf das konzentriert, was ab dem Treffpunkt des Balles bei der Rückhand entscheidend ist

Wir Clubspieler ziehen die Rückhand oft nicht richtig durch. 

Das kleine Detail, das dir hier helfen kann?

Du konzentrierst dich bei deinem Training mit der Ballmaschine nur auf das Durchschwingen des Schlägerkopfes durch den Ball. Das würde ich als eine Art Drill bezeichnen.

Immer und immer wieder fokussierst du dich darauf, den Schlägerkopf durch den Ball zu pfeffern. Dein Ziel ist dabei, ein Gefühl für eine duerchgezogene Rückhand zu gewinnen. Du kannst mit Topspin und Slice experimentieren.

Das ist kein Problem.

Wichtig bei dieser Übung und bei diesem Drill ist, dass du dich zu 100 % auf die Schlägerkopfbeschleunigung ab dem Treffen des Balles konzentrierst.

Übung #5: Trainiere Länge und Höhe deiner Grundschläge

Neben den von uns erarbeiteten kleinen Details, kannst du natürlich auch Schlagvariationen mit der Ballmaschine trainieren.

Vergissaber auch dabei niemals unser Prinzip:

Kleine Details in einer hohen Intensität trainieren.

Das kleine Detail switcht dann. Du fokussierst dich nicht mehr auf ein kleines Detail deiner Schlagausführung. Das kleine Detail ist dann eben die Schlagvariation.

Was können Schlagvariationen sein?

Hier ein paar Beispiele:

  • Vorhand lang gespielt, flach über das Netz
  • Vorhand lang gespielt, mit Spin und Höhe
  • Rückhand kurz-cross
  • Vorhand kurz-cross
  • Rückhand lang gespielt, mit Spin und Höhe

Bei verschiedenen Schlagvariationen variierst du Höhe, Tempo und Länge deiner Schläge.

Schnapp dir für dein Ballmaschinen-Training eine Schlagvariation und trainiere diese 30 bis 45 Minuten. Du wirst ein neues Gefühl für deine Schlagvariation kennenlernen.

Übung #6: Trainiere Treibschläge, die den Gegner aus dem Feld drücken

Früher habe ich von meinem großartigen Coach Tom, der mir damals das Buch Winning Ugly zeigte, das Geheimnis der Treibschläge gelernt.

Was sind Treibschläge?

Hier ein kurzer Reminder:

Treibschläge sind Topspin-Schläge, nah an die Seitenlinien gespielt. Dadurch, dass dein Topspin-Schlag höher abspringt, geht dieser noch weiter nach außen nach dem Absprung.

Das hier können Ziele für deine Treibschläge sein:

ballmaschine treibschlaege

Du kannst dir Bierdeckel oder Ringe an exakt diese Positionen legen.

Dann stellst du dir deine Ballmaschine ein und gehst mit Spin und Höhe auf diese Ziele. Du kannst Treibschläge mit Vor- und Rückhand trainieren. Ich bin aber mehr Fan davon, eine Stärke richtig stark zu entwickeln.

Daher würde ich empfehlen, vor allem deine Vorhand-Treibschläge mit der Ballmaschine zu trainieren.

Stell dir vor, wie giftig deine Vorhand auf den Sandplätzen dieser Welt wird, wenn du diese Treibschläge regelmäßig trainierst.

Ein simpler Trainingsplan, um allein mit der Ballmaschine zu trainieren

So, lieber Freund der fliegenden Filzkugel.

Du hast das Prinzip hinter dem effektiven Training mit einer Ballmaschine verstanden.

Du weißt:

Trainierst du allein mit einer Ballmaschine, spielst du viele Bälle in kurzer Zeit. Diese hohe Intensität ist ein großer Vorteil für deine Entwicklung zu einem besseren Tennisspieler.

Das ist das Grundprinzip.

Wenn du jetzt basierend auf diesem Prinzip einen simplen, kleinen, feinen Trainingsplan erstellen willst, würde ich wie folgt vorgehen:

1) finde heraus, was eine Schwäche in deinem Spiel ist

2) trainiere diese Schwäche zehnmal mit der Ballmaschine

3) nimm dir dann deine nächste Schwäche vor

Sagen wir, du hast Probleme mit dem Timing beim Schlag. Du läufst zu oft in die Schläge hinein, du wirst hektisch ab dem dritten Schlag im Ballwechsel und dir unterlaufen allgemein zu viele vermeidbare Fehler in deinen Matches.

Dann empfehle ich dir die "Bewegung zum Ball"-Übung.

Hast du deine Schwäche erkannt und die Übung festgelegt, kannst du dich auf deine zehn Trainingseinheiten stürzen. Diese müssen natürlich nicht hintereinander weg sein. Du musst nicht jeden Tag allein mit der Ballmaschine auf die Tennisanlage.

Du kannst das tun, keine Frage. Aber du musst es nicht.

Du kannst auch zwei- bis dreimal die Woche auf den Court marschieren, bis du zehn Einheiten absolviert hast. Du hast in jeder Session mit der Ballmaschine eine hohe Intensität. Aufgrund dieser hohen Intensität musst du die Frequenz (täglich wäre zum Beispiel eine hohe Frequenz) nicht auf enorm hoch halten.

Wichtig ist nur, dass du regelmäßig trainierst.

Bedeutet:

  • zweimal die Woche über einen Monat ist super
  • einmal im Monat, dann zwei Monate Pause - ist schlecht

Die Rechnung ist einfach:

Integrierst du in einer Sommersaison ein regelmäßiges Training mit der Ballmaschine in deinen Tennisalltag, dann schlägst du viel mehr Bälle als zuvor.

Je mehr Bälle du schlägst, desto besser wirst du.

Was wird also passieren, wenn du nur eine Sommersaison dein Training mit der Ballmaschine durchziehst?

Exakt, du kannst nur ein besserer Spieler werden.


Marco Kühn
Marco Kühn
Marco ist an der Grundlinie groß geworden und ehemaliger Jugendranglistenspieler. Heute hilft er mit seinem Blog Clubspielern besser Tennis zu spielen. Er schrieb bereits für tennisnet.com, tennisMAGAZIN, Tennis-Point und den Focus.

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2 Kommentare

Felix
Felix
Hey Marco.

Danke Dir.
Morgens um sechs im Sommer will keiner mit mir spielen. Da nehme ich gerne die Ballmaschine und probiere ein paar Dinge aus. Meist Schläge die am letzten Spieltag nicht so gut geklappt haben. Mit Deinen Tipps habe ich ein paar Übungen mehr.

Morgens um sechs, es hat 19-20 Grad, die Vögel zwitschern, keiner brüllt rum, kein Ball kullert rein, einfach Mega!

Freue mich sehr auf die Sandplatzsaison.

Gruß
Felix
Marco Kühn
Marco Kühn
Hey Felix,

danke für dein Feedback. Da kann man nur sagen: "Der frühe Spieler spielt die beste Vorhand!". Sehr inspirierend!

Marco

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